Im Deutzer Hafen entsteht ein komplett neues Stadtviertel in Köln – mit Wohnungen, Büros, Gastronomie und Rheinblick. Die ersten Häuser sind in Planung.
In Deutz, direkt am Rhein, wächst eines der spannendsten Stadtentwicklungsprojekte Kölns: der Deutzer Hafen. Wo früher Güterzüge rollten und Kräne Container verluden, soll in den kommenden Jahren ein lebendiges neues Viertel entstehen – mit Wohnungen, Arbeitsplätzen, Cafés, Grünflächen und Blick auf den Dom. Das gesamte Gelände ist rund 38 Hektar groß – das entspricht etwa 50 Fußballfeldern. (Illustration: Mei Architects and Planners)
Hier sollen einmal rund 7.000 Menschen wohnen und etwa 6.000 arbeiten können. Das Projekt wird von der Stadtentwicklungsgesellschaft moderne stadt koordiniert – einer Tochtergesellschaft von Stadt und Stadtwerke Köln, die dafür zuständig ist, alte Industrieflächen in neue, lebenswerte Quartiere zu verwandeln. Beispiele dafür sind der Rheinauhafen oder das Clouth-Gelände in Nippes.
Baufeld 05 im Deutzer Hafen: Erste Neubauten geplant
Ein besonderer Fokus liegt aktuell auf dem sogenannten Baufeld 05 – einem Areal direkt am Wasser, gleich am östlichen Rand des künftigen Quartiers. Von dort hat man nicht nur einen freien Blick auf das Hafenbecken, sondern auch auf den Dom. Genau dort sollen bald die ersten Häuser gebaut werden. Und weil der Standort so prominent ist, will man hier nichts dem Zufall überlassen.
Deshalb wurde ein Architekturwettbewerb veranstaltet. Zehn Architekturbüros haben ihre Ideen eingereicht, fünf davon wurden jetzt für die nächste Runde ausgewählt. Eine Jury aus Fachleuten, Vertreter der Stadt Köln und von moderne stadt hat entschieden, welche Entwürfe Potenzial haben. Die finale Entscheidung fällt im September 2025 (hier seht ihr die Übersicht aller Entwürfe)
Stadtentwicklung mit Plan: Wohnen, Arbeiten, Leben
Gebaut werden soll ein Mix aus Wohnen, Arbeiten, Gastronomie und öffentlichen Orten – also ein Stück Stadt, das sich nicht nur gut aussieht, sondern sich auch gut anfühlt. Die Häuser sollen nachhaltig sein, Hochwasser standhalten, sich gut ins Gesamtbild des Deutzer Hafens einfügen und trotzdem ihren eigenen Charakter haben.
Die Moderne Stadt GmbH wird etwa die Hälfte dieses Baufelds selbst bauen, die andere Hälfte übernimmt ein privater Investor. Wichtig: Für das gesamte Areal wird gemeinsam festgelegt, wie die Gebäude zueinander stehen sollen, wie hoch sie sein dürfen und wie der öffentliche Raum dazwischen aussehen wird. Damit ist klar: Auch wenn unterschiedliche Akteure bauen, bleibt der Gesamteindruck stimmig.
Aus dem Verliebt in Köln-Shp:Baustart und Zeitplan: Wann beginnt der Bau in Deutz?
Bis hier tatsächlich gebaut wird, dauert es noch etwas. Erst müssen Straßen, Kanäle und Leitungen gelegt werden – das nennt man „Erschließung“. Danach, frühestens ab 2028, können die ersten Bauarbeiten beginnen.
Nachhaltigkeit im Fokus: Platin-Zertifikat für den Deutzer Hafen
Der Deutzer Hafen soll ein Vorzeigeprojekt werden – auch in Sachen Nachhaltigkeit. Ein eigens entwickeltes „Handbuch Nachhaltigkeit“ gibt dafür den Rahmen vor. Zudem wurde das gesamte Projekt schon jetzt von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen mit dem höchsten Vorzertifikat „Platin“ ausgezeichnet.
Was bedeutet das für Köln?
Wenn alles nach Plan läuft, entsteht in Deutz ein neues Stück Stadt, das Köln über Jahrzehnte prägen wird. Noch ist viel Zukunftsmusik – aber mit der Entscheidung zum Baufeld 05 wird jetzt ein konkreter erster Schritt gemacht. Ein kleines Puzzlestück nur, aber eines mit Signalwirkung: Hier wächst etwas – funktional, urban und offen für alle.
Zum Thema: So sieht der erste Wohnblock im Deutzer Hafen aus – Baustart 2026