Endlich eine Lösung für die Bastei am Kölner Rheinufer: Das prägende Gebäude soll bald saniert und wieder nutzbar werden. Das teilte die Stadt Köln in einer Mitteilung mit. Nach Angaben der Stadt Köln habe ich „ein Vorhabenträger“, also ein Investor, bereit erklärt, das Bauwerk denkmalgerecht zu erhalten und zu betreiben. Heißt: Die Bastei soll saniert und wieder eine Gastronomie werden.
Endlich Hoffnung also für das Gebäude, das im Oktober 100 Jahre alt geworden ist und sich aktuell in einem desolaten Zustand befindet.
Bastei hat Schäden an der Konstruktion
Seit April 2022 wird die Bastei von einem Stützgerüst stabilisiert. Der Grund dafür sind massive Schäden an der Tragwerkskonstruktion. Die Alters- und Nutzungsbelastungen haben das Bauwerk so stark beeinträchtigt, dass Experten einen Rückbau vorschlugen. Sie sprachen von „Defiziten in allen tragenden Bereichen“. Heißt: Hier ist nichts mehr zu retten. Schon seit vielen Jahren ist das Gebäude für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.
Der Plan für die Bastei Rettung
Wie geht es jetzt weiter? Die Stadtverwaltung schlägt vor, die Bastei für ein Jahr an den Vorhabenträger zu übergeben. In dieser Zeit sollen detaillierte Pläne entwickelt werden, wie die Bastei künftig aussehen soll.
Die Sanierung des Gebäudes muss eng mit dem Denkmalschutz abgestimmt werden. Genau daran waren Pläne in den vergangenen Jahren gescheitert. Der neue Investor muss es schaffen, den historischen Charakter der Bastei zu bewahren und zugleich eine öffentliche sowie gastronomische Nutzung ermöglicht.
Neben der Sanierung muss der neue Vorhabenträger ein Betriebskonzept vorlegen. Es soll zeigen, wie das Gebäude langfristig genutzt werden kann. Dabei wird besonders darauf geachtet, dass die Interessen der Stadtgesellschaft berücksichtigt werden. So soll verhindert werden, dass das Gebäude zum Luxus-Eventbereich wird, den die meisten Kölner dann nur von außen sehen werden.
Stadtrat könnte 2025 endgültig entscheiden
Wenn die Pläne überzeugen, könnte der Stadtrat Ende 2025 über die weitere Zukunft der Bastei entscheiden. Geplant ist, das Bauwerk dem Vorhabenträger über einen Erbbauvertrag zu überlassen. Dieser Vertrag würde die Grundlage für die Sanierung und die spätere Nutzung bilden.
Wann wird die Bastei wieder eine Gastronomie sein?
Bis dahin vergehen noch einige Jahre. 2025 wird geplant und entschieden. Erst danach wird – wenn alles glatt läuft – mit der Sanierung und dem Neubau begonnen. Sofern sich die vielen Parteien (Stadt, Investor, Denkmalschutz) über alles einig sind. Aber: Es gibt einen Plan.
Mit der geplanten Sanierung könnte also wieder Leben in die Bastei einkehren. Viele Kölner haben noch Erinnerungen, wie es früher in der Bastei am Rheinufer aussah und empfinden den aktuellen Zustand des Gebäudes als Schande.
Die Entstehung der Bastei
Die Bastei in seiner heutigen Form wurde 1924 eröffnet und diente schon damals als Restaurant mit einer Aussicht über den Rhein. Die Nutzfläche betrug rund 300 Quadratmeter. Es war ein Bau des Kölner Architekten Wilhelm Riphahn, der damit auch selbst seinen Durchbruch schaffte. Denn die Kölnerinnen und Kölner liebten diesen Ort.
Gebaut auf Preußenanlage
Die Bastei wurde nicht komplett neu, sondern auf eine preußische Befestigungsanlage aus dem 19. Jahrhundert gebaut. Das hat damals zu einigen Diskussionen geführt. Wie bei vielen anderen Projekten zu dieser Zeit war es auch hier der damalige OB Konrad Adenauer, der grünes Licht für das Projekt gab.
Der neue Bau ragt acht Meter über das Rheinufer hinaus. Das bedingt auch den besonderen Blick, den man in dem Restaurant auf den Rhein und den Dom hatte, während unter einem die Menschen an der Rheinpromenade spazieren gingen. Der Blick quasi über das Wasser bis hin zum Dom fasziniert bis heute viele Menschen.
Bastei wurde im Krieg zerstört
Das Restaurant brannte im 2. Weltkrieg 1943 aus und war auch nach Ende des Krieges noch viele Jahre eine Ruine. Erst im Jahr 1958, also 15 Jahre später, konnte die Bastei wiederhergestellt werden. Übrigens ebenfalls durch den ursprünglichen Erbauer Wilhelm Riphahn.
Restaurant in der Bastei Köln ab 1958
Nun folgte die längste Öffnungsphase in der Geschichte der Bastei am Stück. Ab 1958 war hier ein Restaurant von Hans Herbert Blatzheim, das mit einem Michelinstern ausgezeichnet war.
Die Stieftochter des Gastronoms, der ein regelrechtes Gastronomie-Imperium mit vielen Millionen Mark Umsatz hatte (in Köln u.a. Rhein-Terrassen, Zoo-Terrassen, Café Wien) war Romy Schneider. Zeitweise hatte er auch das Management von ihr übernommen. Ihre Beziehung soll aber distanziert gewesen sein.
Bastei ist seit 1997 geschlossen
Die Bastei wurde zuletzt 1985 für 1,5 Millionen Mark saniert. Das Gebäude und die Technik veraltete in den Jahren darauf jedoch immer mehr. Im Jahr 1997 wurde das Restaurant für den normalen Betrieb geschlossen. Im Anschluss war es lediglich noch für private Veranstaltungen nutzbar. Der Denkmalschutz machte eine Sanierung schon damals so teuer, dass es schwerlich bezahlbar war.
So kam es, dass der Bau immer weiter vor sich hingammelte, eine Sanierung natürlich immer teurer wurde. Schon damals war klar, dass ein rentierlicher Betrieb vor dem Hintergrund der hohen Summen, die man investieren müsste, nur schwerlich möglich war.
Doch je länger man wartet, desto teurer wird es. Und genau das ist bei der Bastei passiert. Kostete die Sanierung der Parkcafés im Rheinpark damals noch knapp 5 Mio. Euro, so würde die Bastei längst ein Vielfaches an Kosten verschlingen.