In Köln ist die Asiatische Tigermücke nachgewiesen worden. Das Gesundheitsamt bestätigte entsprechende Funde im August in den Stadtteilen Nippes und Rodenkirchen. Die aus Südostasien stammende Stechmückenart breitet sich seit einigen Jahren auch in Deutschland aus und gilt als besonders lästig, weil sie im Gegensatz zu heimischen Arten auch am Tag aktiv sticht.
Kein akutes Gesundheitsrisiko – aber Vorsicht ist geboten
Die Tigermücke ist auffällig schwarz-weiß gemustert und wird von Experten als potenzieller Überträger von Krankheiten wie Dengue-, Zika- oder Chikungunya-Virus eingestuft. Fälle dieser Infektionen treten hierzulande bislang ausschließlich bei Reiserückkehrern auf.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts gibt es in Deutschland bisher keinen Nachweis, dass die Mücke diese Krankheiten tatsächlich übertragen hat. Für Köln besteht daher aktuell keine unmittelbare Gesundheitsgefahr.
Warum Köln geeignet ist
Die Tigermücke legt ihre Eier bevorzugt in kleinsten Wasseransammlungen ab – von Blumentopfuntersetzern über Eimer bis hin zu Regentonnen. Ihre Eier sind robust und können sowohl Trockenheit als auch Frost überstehen.
Dadurch ist die Art in der Lage, auch in unseren Breitengraden zu überwintern. Einmal eingeschleppt, findet sie in dicht bebauten Stadtvierteln mit vielen Gärten, Balkonen und Kleingewässern gute Bedingungen.
Was die Stadt empfiehlt
Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, setzt die Stadt Köln auf Mithilfe der Bevölkerung. Jede und jeder kann durch einfache Maßnahmen mögliche Brutstätten beseitigen:
- Wasser in Blumentopfuntersetzern, Eimern oder Gießkannen mindestens einmal pro Woche ausleeren.
- Gefäße gründlich mit heißem Wasser ausspülen und reinigen.
- Gießkannen, Kübel oder Eimer abdecken oder regengeschützt lagern.
- Wasserstellen für Tiere regelmäßig reinigen und neu befüllen.
- Regenrinnen frei von Laub und Schmutz halten.
- Regentonnen mit einem engmaschigen Netz oder Deckel verschließen.
Wenn Wasseransammlungen nicht entfernt werden können, helfen sogenannte Bti-Tabletten. Sie enthalten einen Eiweißstoff, der gezielt Mückenlarven abtötet, für Menschen und andere Tiere aber unbedenklich ist.
Aus dem Verliebt in Köln-Shop:Meldung von Verdachtsfällen
Damit mögliche Ausbreitungsgebiete früh erkannt werden, bittet das Gesundheitsamt Kölner:innen, verdächtige Funde zu melden. Fotos oder Exemplare können über den bundesweiten „Mückenatlas“ eingeschickt werden, wo Fachleute die Bestimmung übernehmen.
Auffälliges Muster und „weiße Schuhe“
Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) ist kleiner als viele heimische Arten: Sie wird nur 3,4 bis 8 Millimeter groß. Auffällig ist ihr schwarz-weißes Muster, dazu eine silbrig-weiße Linie über Kopf und Rücken. Das hinterste Beinpaar endet mit weißen Spitzen – oft als „weiße Schuhe“ bezeichnet.
Trotzdem kann die Tigermücke leicht mit anderen Arten verwechselt werden. Wer eine auffällige Mücke findet, kann sie an den bundesweiten Mückenatlas senden oder ein Foto per E-Mail an tigermuecke@stadt-koeln.de schicken.
Gesundheitliche Risiken durch die Tigermücke
Die Stiche der Asiatischen Tigermücke verursachen ähnliche Beschwerden wie die einheimischer Mücken: Rötung, Schwellung und Juckreiz. Die Mücke ist jedoch besonders stechfreudig und sticht auch tagsüber.
Unter bestimmten Umständen kann sie Viren wie Dengue, Zika oder Chikungunya übertragen – allerdings nur, wenn sie zuvor einen infizierten Menschen gestochen hat. In Deutschland ist bisher kein Fall bekannt, bei dem diese Krankheiten durch Tigermücken übertragen wurden. Experten schätzen das Risiko derzeit als gering ein.
Meldung von Funden in Köln
Um die Ausbreitung in Köln zu verhindern, bittet das Gesundheitsamt um Mithilfe. Hinweise zur Einsendung von Mückenproben gibt es auf www.mueckenatlas.com. Fotos verdächtiger Mücken können zusätzlich per Mail an die Stadt geschickt werden.
Frühzeitige Meldungen helfen, die mögliche Ausbreitung der Tigermücke in Köln zu beobachten und rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Das sind die Merkmale der asiatischen Tigermücke
- mit einer Größe von 3,4 bis 8 Millimeter ist sie kleiner als andere Mückenarten
- auffälliges Schwarz-Weiß-Muster am ganzen Körper
- eine markante weiß-silbrige Linie, die mittig über Kopf und Rücken verläuft
- das hinterste Beinpaar endet mit weißer Spitze („weiße Schuhe“)