Seit Jahren gilt der Ebertplatz als Problemzone in Köln. Seit Herbst 2023 soll eine Freitreppe aus Holz die Aufenthaltsqualität auf dem Platz verbessern. Seit Mitte September steht hier eine hölzerne Freitreppe, die von Studierenden der Uni Köln entworfen wurde. Sie führt hinunter auf den Ebertplatz und verbindet das Eigelstein mit dem Platz, ohne dass man durch die Unterführung gehen muss. (Foto: Friedhelm Bürks)
Die Holztreppe war zunächst für drei Monate, also bis Mitte Dezember, genehmigt. Man wolle so aufzeigen, welche Gestaltungsmöglichkeiten es am Ebertplatz gebe und die Aufenthaltsqualität erhöhen, heißt es von den Beteiligten an der Fakultät für Architektur der TH Köln. Die Freitreppe ist das Ergebnis eines Projekts an der Technischen Hochschule in Köln. Es soll auch aufzeigen, welche Möglichkeiten es zur Mitbestimmung im öffentlichen Raum gebe.
An dem Projekt waren neben der TH Köln auch der Bürgerverein Eigelstein e.V. und mehrere weitere lokale Partner vor Ort beteiligt. Gleichzeitig werten Studenten aus, welchen Einfluss die Treppe auf den Platz hat. Die Ergebnisse sollen in die langfristige Umgestaltung des Ebertplatzes mit einfließen.
Nun gibt es eine Verlängerung für die Holztreppe. Die Stadt Köln erteilte eine neue Genehmigung über drei Monate. Die Freitreppe sei nun aufgrund der mehrheitlich positiven Rückmeldungen verlängert worden.
Anzeige:Warum gibt es auf dem Ebertplatz so viele Aktionen zur „Zwischennutzung“?
Bereits seit dem Jahr 2018 gibt es eine Zwischennutzung auf dem Ebertplatz – also seit nunmehr fünf Jahren. Unter anderem wieder dabei der große Brunnen („Wasserkinetische Plastik“) wieder in Betrieb genommen und eine Außengastronomie gestartet.
Eine Ende der Zwischennutzung ist aktuell nicht in Sicht. Wie die Stadt Köln mitteilt, wird es auch 2024 und 2025 Aktionen zur Zwischennutzung geben. Initiativen und Vereine vor Ort sind engagiert und bringen sich ein, um den Ebertplatz zu einem lebenswerten Ort zu machen.
Wann wird der Ebertplatz umgebaut?
Wann der wirkliche Umbau des Platzes endlich in die Gänge kommt, steht aktuell aber in den Sternen. Zuletzt ließ die Stadt Köln im Mai 2023 mitteilen, dass es nun ein europaweites Vergabeverfahren läuft. Ziel: Ein Planungsbüro finden, das die „Vorqualifizierung des Planungsverfahrens“ für einen Umbau erarbeitet. Aha.
Viele Kölner sind genervt, dass am Ebertplatz jenseits der Zwischennutzung nichts vorangeht und viele Rolltreppen mittlerweile seit Jahrzehnten außer Betrieb sind. Der Rat der Stadt Köln hatte 2018 beschlossen, dass defekte Rolltreppen am Ebertplatz bis zur Umgestaltung nicht mehr erneuert werden sollten, da sich das nicht mehr lohnen würde. Das ist nun fünf Jahre her.
So gesehen passiert auf dem Ebertplatz das, was Köln schon immer gut konnte: Provisorien werden zum Dauerzustand. In diesem Fall zum Leidwesen der Kölner, die etwa auf Rolltreppen angewiesen sind.