Aus der Ferne ist er aus allen Himmelsrichtungen zu sehen. Das unglaubliche Detailreichtum des Kölner Doms wird aber ganz besonders deutlich, wenn man vor der Kathedrale steht oder hineingeht. Häufig hasten wir am Dom vorbei – ein flüchtiger Blick, das wars.
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Die drei Eingangs-Portale
Die Westfassade hat drei Portale, von links nach rechts: Drei-Königsportal (Norden), Hauptportal, Petersportal (Süden). Interessant dabei: Das Petersportal auf der rechten Seite ist das einzige mittelalterliche Portal.
Mit dem Bau des Südturm wurde nämlich bereits im 14. Jahrhundert begonnen. Die anderen Portale folgten erst, als der Dom im 19. Jahrhundert fertiggestellt wurde.
Obwohl besonders das Hauptportal 9,3 Meter breit und 28 Meter hoch ist, verlieren sich die Portale fast ein wenig in der Fläche der Fassade. Es verdeutlicht die riesigen Dimensionen der Kathedrale.
Loch im Nordturm
Häufig erzählt man sich, dass der Dom den 2. Weltkrieg nahezu unbeschadet überstanden habe. Als Beweis dienen Fotos, die den Dom zeigen, wie er neben der völlig zerstörten Altstadt herausragt. Eine Erzählung, aus der die Menschen auch Mut schöpften. Ganz stimmt das jedoch nicht.
Der Dom musste im 2. Weltkrieg rund 70 Bombentreffer verkraften. Im November 1943 riss eine Bombe ein ca. 10 Meter großes Loch in den Nordturm (zur Bahnhofsseite) in ca. 20 Metern Höhe. Das Loch wurde noch während des Krieges mit Ziegelsteinen geflickt, da es eine tragende Säule betraf.
Erst 2005 wurde das Stück mit dem gleichen Sandstein (Obernkirchener Sandstein) neu verkleidet, aus dem auch der Turm ist. Wenn ihr drauf achtet, könnt ihr das helle Stück am Nordturm, also auf der linken Seite recht weit unten, erkennen.
Die Hausnummer 4
Wer genau hinschaut, entdeckt direkt neben dem Haupteingang sogar die Hausnummer des Kölner Doms: Rechts neben dem Portal ist ganz nüchtern das Schild mit der Aufschrift am Domkloster 4 angebracht. Die Hausnummern in Köln gehen auf die Franzosen zurück. Damals hatte der Dom aber zunächst eine andere Hausnummer. Das hat sich erst nach der Fertigstellung im 19. Jahrhundert geändert: Die ganze Geschichte zur Hausnummer lest ihr hier
Die Kreuzblume
Die Kreuzblume steht in seiner heutigen Form seit 1991 vor der Westfassade der Doms, wenn man auf der Domplatte einige Treppenstufen herab geht. Sie ist ein Nachbau der beiden echten Kreuzblumen, die die Spitze des Kölner Doms bilden.
Der Nachbau unten ist in Original-Größe, etwa 10 Meter hoch und ist ein Modell der südlichen Spitze des Doms.
Auf diese Weise werden auch weiter unten die Dimensionen der Kathedrale deutlich. Der Nachbau ist allerdings nicht aus Naturstein, sondern aus Beton.
Mit rund 35 Tonnen wiegt sich aber nicht einmal die Hälfte der echten Domspitze in 157 Metern Höhe. Der Standort ist ein beliebter Treffpunkt, etwa für Stadtführungen, war zuletzt aber auch immer wieder in der Diskussion.
Die unglaubliche Geschichte der Westfassade
Die Westfassade ist mit 7000 Quadratmetern (über 61 Meter Breite) bis heute die größte Kirchenfassade der Welt. Sie wurde bereits 1370 vom damaligen Dombaumeister Michael von Savoyen entworfen. Er zeichnete die Fassade auf einem über 4 Meter hohem Pergament – der berühmte Fassadenriss F.
Im Jahr 1814 wurde der Plan auf einem Dachboden in Darmstadt per Zufall wiederenteckt, nachdem er seit dem 18. Jahrhundert verschwunden war.
Der Dom wurde bis 1880 nach mehr als 300 Jahren Baustopp und mit einer Bauzeit von 632 Jahren vollendet. Wäre der Fassadenriss F nicht wiederentdeckt worden, würde der Dom heute wohl anders aussehen.
Zum Vergleich, damit nochmal die Dimension deutlich wird: Das Spielfeld des Kölner Fußballstadions misst 105 x 68 Meter und kommt damit auf rund 7100 Quadratmeter. Es hat also die Fläche, die die Westfassade des Doms auch hat.
Welche Tipps habt ihr zum Dom? Welche Erlebnisse habt ihr gemacht? Schreibt uns Eure Geschichte per E-Mail.
8 Kommentare
Dr Schweikert-Wehner
Ist wohl ein kleiner Fehler: wiegt sich… Die neue Kreuzblume ist so leicht, weil die aus Hohlkörpern besteht, Wikipedia weiß alles!
Dr. Schweikert-Wehner
Nachbau der Spitze: Was bedeutet „wiegt sich nicht die Hälfte des Originals“? Wenn sie massiv und aus Beton ist, dann müsste sie schwerer als sie echte Spitze sein
Godot
Es ist ein Jammer, in welch schlechter Qualität auszuwechselnde Fassadenfiguren „ersetzt“ werden. Das geht viel ausdrucksvoller – ohne viel mehr Geld auszugeben.
Heinz Kaulen
Stonm zwei Fründe am Doom in luhre noo bowve ! Säät de eene
,,Luhrens do , watt ess datt ?,,
,, Weennet sech bewäch , sennet Duuve, wennet sinnet
Aanstricher !,,
Heinz Neyers
Der Witz ist mal richtig gut. Ich habe Tränen gelacht. Danke dafür.
Dirk Bellinghausen
Hey, habe eure Webseite erst kürzlich entdeckt und llese mit Spannung. Habe eine Frage. Hier bei euch zu den 4 Details am Dom steht, das „Fassadenriss F“ im 19. Jahrhundert in Darmstadt auf eiem „Dachboden“ gefunden wurden. Auf der Webseite des Kölner Domes steht aber, das sie in Paris in einem Archib gefunden wurden. Was stimmt bitte? Oder gar beides und es gibt 2 Pläne? Siehe https://www.koelner-dom.de/dombauarchiv
Babett Arntz
Hallo!
Ich finde das ist kein Widerspruch. Alles wurde nach Paris gebracht, dann verschwand alles, und dann taucht er ist irgendwo – Plan F zum Beispiel in Darmstadt – wieder auf. So verstehe ich das Und so wurde es bei einer Führung auch mal erwähnt.
Herzlichen Gruß
Enyan David
Gute Köln sei dank ich wirde 55 Jahre alt vielen Dank.Dom Stadt Köln