Im Jahr 1890 wurde ein Bauwerk unterhalb Kölns errichtet, dessen Zustand sich bis heute nahezu nicht verändert hat. Der so genannte Kronleuchtersaal in Köln hat eine wichtige Funktion in der Kanalisation und ist gleichzeitig ein Bauwerk, das viele Leute begeistert. Ich habe hier fünf spannende Fakten zu dem faszinierenden Ort unter den Straßen Köln zusammengetragen.
(Foto: 1971markus@wikipedia.de / CC BY-SA 4.0)
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Was ist der unterirdische Kronleuchtersaal Köln?
Der Saal ist ein so genanntes Vereinigungsbauwerk in der Kölner Kanalisation. Das bedeutet: Hier werden zwei Abwasserkanäle zusammengeführt. Damit die Kanalisation nicht überläuft, kann der 4,6 Meter hohe Raum bei starkem Regen übschwemmt werden. Es gibt bei starkem Regen außerdem einen zusätzlichen Abfluss zum Rhein.
Das Bauwerk wurde an die Stelle des so genannten Franzosenhafens gebaut, der zwischen Ebertplatz und Bastei während französischen Besatzungszeit bis 1813 entstand, aber später keine Bedeutung mehr hatte.
Das Vereinigungsbauwerk hat heute noch exakt die Funktion, warum es damals erbaut wurde und befindet sich in einem sehr gutem Zustand. Den 2. Weltkrieg hatte der Saal nahezu unbeschadet überstanden.
Seit wann gibt es den Kronleuchtersaal in Köln?
Das Bauwerk wurde im Jahr 1890 errichtet. Köln war damals eine schnell wachsende Stadt. Um dem Fortschritt und dem Wachstumsdrang standzuhalten, musste die Stadt einige bauliche Veränderungen vornehmen: In dieser Zeit wurde die ursprüngliche Stadtmauer abgerissen und die großen Ringstraßen angelegt.
Die Stadt konnte so erweitert werden. Gleichzeitig wurde auch eine Kanalisation errichtet. Es war die erste Kanalisation seit der Römerzeit. Man mag sich kaum vorstellen, wie es in den Straßen der Stadt zuvor gestunken haben muss.
Anzeige:Wo liegt der Kronleuchtersaal in Köln?
Der Eingang zum Kronleuchtersaal befindet sich an der Kreuzung des Theodor-Heuss-Rings mit der Clever Straße (Neustadt Nord). Eine dicke Eisenplatte bedeckt den Treppenabgang.
Warum hängen hier Kronleuchter?
Es gibt zwei Geschichten, wie die Kronleuchter in das Bauwerk kamen, wie die Stadtentwässerungsbetriebe der Stadt Köln schreiben: Eine besagt, dass sie zur Eröffnung 1890 aufgehängt wurden und ein Geschenk des preußischen Kaisers Wilhelm II waren. Die andere Geschichte besagt, dass die Stadt die Leuchter zu Ehren des Kaisers gestiftet habe.
Was auch immer stimmt: Die Kronleuchter blieben hängen. Erst in den 80er-Jahren wurden sie gegen elektrische Leuchter ausgetauscht, die den alten Leuchtern nachempfunden waren.
Der Kaiser hat den Saal übrigens nie betreten.
Führungen Kronleuchtersaal Köln
Seit rund 10 Jahren gibt es in dem Bauwerk, der mittlerweile unter Denkmalschutz steht, Führungen und Konzerte. Natürlich wird in dieser Zeit der Abwasserkanal nicht dicht gemacht. So sitzen die Zuhörer aufgrund des Ambientes und der guten Akkustik neben dem Wasser, das zur Kläranlage geleitet wird, und lauschen der Musik. Man muss aber auch den eher ungewohnten Geruch der Kölner Kanalisation aushalten können, womit einige Besucher regelmäßig Probleme haben.
Die Führungen sind regelmäßig stark nachgefragt. Leider gibt es nur selten Führungn: 1x im Monat finden zwischen März und Oktober Besichtigungen durch die SteB statt. Für 2024 gibt es keine Termine mehr und werden für 2025 auf dieser Seite der SteB bekannt gegeben. Wichtig: Es werden keine Wartelisten geführt.
Lese-Tipps für weitere außergewöhnliche Orte in Köln:
3 Kommentare
Lutz Müller
Auf den Gestank hat der englische Dichter Coleridge in einem Köln-Gedicht Bezug genommen…
https://www.poemhunter.com/poem/cologne/
Ruth Kühn
Der Bericht über den Abwasserkanal ist sehr interessant. Dass ein Kronleuchter die Halle schmückt war mir nicht bekannt. Einen kurzen Abschnitt des Kanals kann man auch von den Ausgrabungen des Präteritums aus.
Verliebt in Köln
Vielen Dank, liebe Ruth!