Das Media Markt auf der Hohe Straße wird 2027 Geschichte sein. Dann nämlich wird der Elektro-Markt ausziehen und das Gebäude auf der Hohe Straße 121 – 131 wird komplett umgebaut und ein ganze anderes Gesicht bekommen. Die Immobilie soll nach Plänen des Eigentümers Aachener Grundvermögen in den kommenden Jahren zu einem Multifunktionskomplex umgebaut werden.
Charakteristisch für die Hohe Straße ist eigentlich die enge und kleinteilige Bebauung. Das führt aktuell auch zu Problemen, denn der Zustand der Hohe Straße ist auch auf viel Flickschusterei und kleine Gebäude, die in die Jahre gekommen sind, zurückzuführen.

Dem Media-Markt Komplex kommt deshalb eine besondere Rolle zu. Mit knapp 15.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche und einer Grundstücksgröße von 1.975 Quadratmetern ist es das größte zusammenhängende Grundstück auf diesem Abschnitt. Eigentümerin ist die Aachener Grundvermögen Kapitalverwaltungsgesellschaft, die das Gebäude 2012 erworben hat.
Hohe Straße: Media Markt zieht 2027 aus
Derzeit ist in den Flächen der Elektronikhändler Media Markt ansässig – für viele Passanten ein fester Orientierungspunkt auf der Hohe Straße. Der Mietvertrag läuft 2027 aus, anschließend beginnen die Bauarbeiten.
Geplanter Baustart 2027
Der Umbau ist für Anfang 2027 vorgesehen, die Fertigstellung wird derzeit für das dritte Quartal 2028 erwartet. Entworfen wurde das Konzept vom Architekturbüro kadawittfeldarchitektur. Ziel ist es, die bestehende Tragstruktur weitgehend zu erhalten und so Ressourcen zu schonen.
Wie wird das Gebäude umgebaut?
- Im Erdgeschoss sind auf etwa 3.000 Quadratmetern vier Ladenlokale vorgesehen. Eines davon soll sich zusätzlich ins Untergeschoss erstrecken und damit größere Verkaufsflächen ermöglichen.
- Das erste Obergeschoss wird flexible Büroflächen mit rund 1.000 Quadratmetern aufnehmen.
- Darüber sind rund 3.600 Quadratmeter für Serviced Apartments geplant, die temporäres Wohnen in zentraler Lage anbieten.

Aufstockung mit zwei Holzetagen
Besonders auffällig wird die geplante Aufstockung: Zwei zusätzliche Etagen in Holzbauweise sollen entstehen, ein Baustoff, der leichter ist als Beton und Stahl und die Statik weniger belastet.
Hier sind sieben Maisonettewohnungen mit insgesamt 800 Quadratmetern Wohnfläche geplant, teilweise mit Terrassen und Blick auf den Dom.
Fassade soll neu gestaltet werden
Ein neu gestalteter Innenhof soll mehr Tageslicht ins Gebäude bringen und zugleich als begrünte Aufenthaltsfläche dienen. Auch die Fassade wird verändert: Geplant ist eine Kombination aus Metallpaneelen, Glasflächen und vertikaler Begrünung. Photovoltaik-Module auf dem Dach sollen Strom erzeugen, Wärmepumpen die Energieversorgung sichern.
Der Umbau folgt einem sogenannten „Multi-Use“-Ansatz, der verschiedene Funktionen unter einem Dach vereint: Einzelhandel, Büros, temporäres Wohnen und klassischer Wohnraum. Diese Kombination soll laut Projektentwickler den veränderten Anforderungen an innerstädtische Immobilien Rechnung tragen und zur Belebung der Hohe Straße beitragen.
Bekommt die Hohe Straße die Kurve?
Die Stadt Köln hatte 2022 ein Leitbild für die Entwicklung der Hohe Straße und der Schildergasse beschlossen, um deren Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken – das ist bitter nötig, denn viele Kölner beklagen den derzeit desolaten Zustand der Einkaufsstraße.
Der Umbau von Hohe Straße 121–131 ist eines der größeren Bauvorhaben in diesem Zusammenhang. Aufgrund seiner Größe und Lage wird das Projekt von der Bauherrenseite als Impulsgeber für den gesamten Straßenzug gesehen.
Bis zum Baustart bleibt das Gebäude weiter in Nutzung. Wer nach 2028 die neuen Flächen beziehen wird, ist derzeit noch offen.
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