Der Kölner Hauptbahnhof ist mit seiner riesigen Halle ein beeindruckendes Bauwerk. Was viele nicht wissen: Wo heute Regionalzüge und ICE halten, war früher ein prächtiges Gebäude – inmitten der Bahnhofshalle. Das Bild aus dem Jahr 1900 zeigt, wie es damals im Kölner Hauptbahnhof aussah. (Foto: IMAGO / United Archives)
Die Aufnahme zeigt die so genannte Perronhalle, die im Sommer 1893 fertiggestellt wurde. Sie ist auch heute noch prägend für den Kölner Hauptbahnhof, hat eine Länge von über 200 Metern und eine Spannweile von 64 Metern.
    Kurios: In der Halle wurde damals mittig auf dem Bahnsteig ein Empfangsgebäude nach Plänen des Architekten Johann Eduard Jacobsthal errichtet. Es diente als Wartehalle für die Passagiere, hatte zwei Stockwerke und war mit Eisenfachwerk, Keramik und Kuppeln aus Bronze ausgestattet.
An beiden Seiten konnten die Züge auf je 2 Gleisen, wie es heute auch der Fall ist, durch den Hauptbahnhof hindurchfahren. In der Mitte gab es jeweils 4 Gleise aus beiden Richtungen, die im Kölner Hauptbahnhof endeten.
Der Kölner Hauptbahnhof war damals also in Teilen ein Kopfbahnhof und die Passagiere konnten direkt aus dem Wartebereich zum nur wenige Meter entfernten Zug gehen.
Die Wartehalle in der Perronhalle war auch keineswegs klein, sondern hatte richtig große Ausmaße, wie das Foto erahnen lässt. Die Passagiere gingen unter den Gleisen hindurch zur Wartehalle, wie man an den Treppen vor dem Eingang der Halle erkennen kann.
Aus dem Verliebt in Köln-Shop:Lange konnte das jedoch nicht aufrecht erhalten werden. Denn schon bald merkte man, dass die Wartehalle inmitten des Hauptbahnhof zwar wunderschön aussah. Der steigende Eisenbahnverkehr machte durchgehende Gleise hier jedoch unumgänglich.
Zeitgleich wurde von 1905 bis 1911 die Hohenzollernbrücke (und zeitgleich auch die Südbrücke) gebaut. Sie hatte in ihrer ersten Version vier Gleise und ersetzte die Dombrücke, die lediglich 2 Gleise hatte. In diesem Zuge wurde auch das Wartegebäude auf dem Mittelbahnsteig entfernt.
Es entstanden neue Wartesäle im Bereich der Trankgasse / Johannisstraße für die 1. und 2. Klasse. So kam es, dass der „Alte Wartesaal“, wie wir ihn heute kennen, entstand.
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