Stadionausbau Köln

Stadionausbau beim 1. FC Köln? So ist der aktuelle Stand

Der Stadionausbau ist ein Dauerthema beim 1. FC Köln, das seit Jahren am Geißbockheim wabert, ohne bislang konkret zu werden. Der 1. FC Köln und vor allem viele Fans träumen von einem größeren Stadion. Statt der aktuellen 50.000 Plätze im RheinEnergieStadion sollen es irgendwann 75.000 sein. Hintergrund: Viele FC-Fans haben kaum noch Chancen, an Tickets zu kommen.

Im Vorverkauf gehen auch Mitglieder vielfach leer aus. Eine ganze Generation droht heranzuwachsen, ohne verlässlich Tickets für den 1. FC Köln bekommen zu können, von Dauerkarten ganz zu schweigen. Doch wie ist der Stand beim Stadionneubau in Köln? Hier ist einmal zusammengefasst, was bislang geschehen ist und wie die Aussichten sind.

Stadionausbau in Köln? Der Wunsch des Vereins

Schon 2017 forderte der damalige Präsident Werner Spinner einen Stadionausbau: Man könne mit mehr Plätzen bis zu 15 Millionen Euro im Jahr zusätzlich verdienen – Stand 2017 wohlgemerkt (Quelle). Die Nachfrage ist da: Der FC hat über 150.000 Mitglieder und eine lange Warteliste für Dauerkarten. Auch die aktuelle Führung um Philipp Türoff und Werner Wolf betonte zuletzt: Der Ausbau bleibt strategisches Ziel (Quelle). Konkrete Aussagen gibt es aber nicht. Der Grund: Kurzfristig ist ein Ausbau nicht realistisch.

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Das langfristige Ziel bleibt klar: Ein Stadion mit mehr Plätzen würde den FC wirtschaftlich unabhängiger machen. Türoff sprach 2025 von der Vision einer „roten Wand“ in der Südkurve, vergleichbar mit der berühmten Gelben Wand in Dortmund. Gleichzeitig betont der Verein: Ohne klare Genehmigungslage, stabile sportliche Perspektive und finanzielle Machbarkeit werde man keine Bauentscheidung treffen.

Das sagt die Stadt Köln zu einem Stadionausbau

Die Stadt Köln besitzt das Stadion, der FC ist nur Mieter. 2024 wurde der Pachtvertrag bis 2034 verlängert (Info). In dem Vertrag sicherten sich beide Seiten zu, gemeinsam kleinere Verbesserungen umzusetzen – etwa neue Logen, moderne Hospitality-Bereiche und eine Aufwertung der Stehplatz-Zonen.

Ein Großausbau? Der scheint grundsätzlich möglich – aber es gibt viele Fragezeichen: Verkehr, Lärmschutz, Denkmalschutz, Flächen im Grüngürtel. All das würde neue Genehmigungen erfordern und ist heikel.

Schon 2018 wurde eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe eingerichtet, um zu prüfen, ob ein Ausbau in Müngersdorf überhaupt rechtlich genehmigungsfähig wäre (Quelle). Die Stadt legt Wert darauf, dass Natur- und Anwohnerschutz nicht unter die Räder kommen. Zugleich betont sie, man wolle gemeinsam mit dem FC an Lösungen arbeiten. Eine konkrete Stoßrichtung: gibt es nicht.

Die Machbarkeitsstudien

Zwei Machbarkeitsstudien hat es gegeben. Die erste kam 2017 zum Schluss: Kaum realisierbar. Die zweite, 2019, zeigte: Technisch wäre ein Ausbau auf über 75.000 Plätze machbar (Info). Aber: Kosten von über 215 Millionen Euro, große bauliche Eingriffe und Risiken bei der Genehmigung. Die Kosten beziehen sich auf das Jahr 2019, vor Inflation und Kostensteigerungen in allen Bereichen. Mittlerweile dürfte man eher das Doppelte ansetzen müssen.

Zur Orientierung: Der Neubau des Radstadions neben dem Stadion kostet mittlerweile 120 Mio. Euro. Das ist mehr als der Neubau des RheinEnergieStadions 2004 gekostet hat.

Der Ausbau würde laut Machbarkeitsstudie von 2019 bedeuten, dass auf dem bestehenden Stadion ein dritter Rang aufgesetzt werden müsste – verbunden mit einer Dachanhebung, zusätzlichen Fluchtwegen, Erweiterungen der Infrastruktur und umfassendem Lärmschutz (Infos). Auch die denkmalgeschützten Abel-Bauten am Umlauf müssten dabei berücksichtigt werden.

Aus dem Verliebt in Köln-Shp:

Lohnt sich ein Stadion-Neubau für den 1. FC Köln?

Weil Müngersdorf so schwierig ist, hat der FC in der Vergangenheit andere Standorte geprüft. In Marsdorf zum Beispiel – dort gäbe es Flächen, Nähe zur Autobahn und weniger Lärmschutzprobleme. Sogar ein Bau außerhalb Kölns wurde mal erwogen. Doch der Widerstand war groß: Fans, Politik und Verein betonen, dass der FC nach Müngersdorf gehört. Ein Neubau an einem anderen Ort ist aus diesem Grund aktuell kein Thema.

Wie geht es weiter?

Der FC bleibt mittelfristig im RheinEnergieStadion. Vage Ausbaupläne sind in der Schublade, aber nicht akut. Die Devise lautet derzeit: Optimieren statt Maximieren. Dazu gehören neue Logen, bessere Wegeführung, neue Technik. All das soll das Stadion attraktiver machen – allerdings ohne mehr Plätze.

Die ungeklärten Fragen für einen Ausbau in Müngersdorf (Verkehr, Lärmschutz) bleiben derweil bestehen und würden das wohl größte Risiko bei einem Bau bedeuten. Denn Klagen von Anwohnern könnten das Projekt über Jahre torpedieren.

Langfristig bleibt die Vision eines größeren Stadions bestehen. Aber dafür müssen viele Bedingungen stimmen: sportlicher Erfolg, Zustimmung der Stadt, tragfähige Finanzierung und Akzeptanz in der Bevölkerung.

Der Verein steckt in einem Dilemma: Der 1. FC Köln gehört nach Müngersdorf. In Müngersdorf wird sich der 1. FC Köln kurzfristig aber nicht vergrößern können. Auf der Strecke bleiben die viele tausend Fans, die ihren Verein nicht mehr live im Stadion sehen können. Aber auch die Sportstadt Köln, die eine historische Chance verpassen könnte, den 1. FC Köln den Weg in andere Dimensionen zu ebnen.

RheinEnergieStadion – Fakten auf einen Blick

📍 Lage: Köln-Müngersdorf, Aachener Straße 999
🏠 Heimverein: 1. FC Köln
🧱 Erbaut: 1923 (als „Müngersdorfer Stadion“)
🏗️ Neu erbaut: 2001–2004 (für die WM 2006)
🎟️ Kapazität:

  • ca. 50.000 Plätze (national)
  • ca. 46.000 Plätze (international, wegen Sitzplatzpflicht)

Das sagen FC-Fans zum Stadionausbau

„Der FC hat hier vor 20+ Jahren einen großen strategischen Fehler gemacht indem man sich mit der Stadt auf den Deal für das RheinEnergie-Stadion (Miete, eher klein) eingelassen hat.

Man hätte damals selbst bauen müssen und dann auch möglichst auf einem freien Gelände, auf dem man auch das Trainingsgelände hätte unterbringen können.

Das haben andere Vereine wie Mönchengladbach cleverer gemacht leider.

Nun hängt man in einem kleinen Stadion mit teurer Miete und einem veralteten Teainingsgelände ohne Erweiterungsmöglichkeiten zwischen erster und zweiter Liga.

Schade für die Sportstadt Köln.“ (Nikolaus)

„Ein heutiger Neubau eines Stadion mit einer Kapazität von 70.000 bis 80.000 Plätzen, würde heute bei den Bau kosten locker 1 Milliarden kosten. Da zu kommt ja auch noch die Infrastruktur dazu. Wer soll das bezahlen. Der FC würde das alleine nicht Finanziert bekommen, glaube ich. Und die Stadt Köln hat ja dann auch noch das Rhein Energie Stadion an der Backe, was kosten verursacht.“ (Oliver)

„Wenn der Fussballverein ein neues Stadion benötigt, dann sollte der Fussballverein ein neues Stadion bauen. Wieso sollte das der Steuerzahler übernehmen? Freie Marktwirtschaft und so. Es gibt kein Menschenrecht auf Dauerkarte.“ (Jens)

„Das Problem ist das die Fans (völlig zurecht) den Standort Müngersdorf beibehalten wollen, was wiederum sehr begrenzte Möglichkeiten mit sich bringt da es drumherum kaum Platz für einen möglichen Ausbau gibt. Die Anwohner sind teilweise jetzt schon am heulen wenn ein Spieltag ist und im generellen ist die Verkehrssituation jetzt schon bei 50000 eine unmenschliche Zumutung. Ich begrüße seit nun mehr 10 Jahren die Idee des Um- bzw. Neubaus jedoch sehe ich die Chancen das es in Müngersdorf bleibt eher gering.“ (Christian)

„Es ist halt äußerst schade, dass Köln sich wohl immer gerne mit dem FC schmückt und auch das Geschäft, welches der Verein für die Stadt ist, mitnimmt, aber nichts, aber auch rein gar nichts für den FC macht, außer natürlich, man sieht Knüppel zwischen die Beine werfen, als sportliche Beschäftigung an.

Die Oper, für 1.500 Zuschauer (ich weiß die genaue Zahl nicht, einfach mal geschätzt ), kostet mittlerweile 1,5 Mrd, das Stadion, in dem alle zwei Wochen 50.000 Menschen sind, ist der Stadt nichts wert, da wird höchstens die erhaltene Miete investiert, wenn überhaupt.“ (Patric)

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2 Kommentare

  • Auch wenn Müngersdorf seinen Charme hat und ich auch schon früher ins Müngersdorfer Stadion mit seinem damals 72.000 Plätzen gegangen bin, ist das Stadion für Köln nicht mehr zeitgemäß und war es von Anfang an nicht! Angefangen von der Parksituation, Anbindung der öffentlichen Verkehrsmittel ( KVB Katastrophe) und viel zu wenigen Plätzen, aber was spricht gegen einen Neubau mit Investoren in Köln-Marsdorf, einen Steinwurf von Müngersdorf entfernt. Und hört auf mit dem Argument Tradition etc., denn dann wird sich nie etwas ändern! Et Trömmelche jeht och in Marsdorf!
    Maacht et joot!!!

  • Holger Griese

    Ich kann mich Patric nur anschließen (genau so ist es leider

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