Mülheimer Brücke

300-Mio.-Baustelle: Was bis 2026 an der Mülheimer Brücke passiert

Wer derzeit an der Mülheimer Brücke entlang fährt – oder sie mit dem Auto, Rad oder der Straßenbahn überquert, bekommt einen Eindruck vom Ausmaß der Arbeiten hier. „Generalinstandsetzung“ heißt die Baumaßnahme offiziell. Tatsächlich wird hier kaum ein Stein auf dem anderen gelassen. Linksrheinisch liegen riesige Brückenteile in adenauergrün am Rheinufer, rechtsrheinisch ist am Rheinufer der Bereich rund um die Brücke weiträumig Baustelle. Wer linksrheinisch mit dem Fahrrad die Brücke unterquert, kann bereits den riesigen Unterschied zwischen alten und neuen Bauteilen direkt vergleichen.

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Koelner Dom

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Mülheimer Brücke: Tatsächlich vier Bauwerke

Die Brücke selbst ist zum Teil mit weißen Planen eingerüstet. Der Blick auf die Brückenpfeiler an den Rampen gibt einen Eindruck, wie marode die Brücke aus dem Jahr 1951 tatsächlich war.

Die Mülheimer Brücke ist etwa einen Kilometer lang, besteht jedoch aus vier einzelnen Bauwerken. Die beiden äußeren Bauwerke der Brücke (linksrheinisch die Deichbrücke und rechtsrheinisch die rechtsrheinische Rampe) werden abgerissen und neu gebaut. Diese Bauwerke stammen noch aus den 1920er-Jahren und haben den Krieg überstanden.

Schon vor mehreren Jahren wurde angefangen zu untersuchen und zu planen. Zahlreiche Schäden wurden jedoch erst sichtbar, als bestimmte Bauteile abgerissen wurden. Das führte zuletzt immer wieder zu Planänderungen und höheren Baukosten.

Mittlerweile sind für die Sanierung der gesamten Brücke rund 300 Millionen-Euro veranschlagt. Ursprünglich plante man mit weniger als der Hälfte der Kosten. Ob es bei den 300 Millionen bleiben wird? Ungewiss.

Mülheimer Brücke: Der Zeitplan der Bauarbeiten

Eine weitere Herausforderung: Die Sanierung findet bei laufendem Betrieb statt. Die Stadt kann sich nicht leisten, die Brücke dauerhaft über Jahre dicht zu machen. Dennoch wird es vor allem 2024 zu mehreren langfristigen Sperrungen kommen:

  • Von Dienstag, 2. April 2024, bis einschließlich Donnerstag, 7. November 2024, werden keine Stadtbahnen auf der Mülheimer Brücke fahren können.
  • Von Montag, 12. Februar 2024, bis Donnerstag, 14. November 2024, also für rund 9 Monate, wird die Brücke in Richtung Mülheim nicht befahrbar sein.

Aktuell wird der gesamte Verkehr über die Nordseite der Brücke abgewickelt. Pro Fahrtrichtung gibt es eine Fahrspur. Statt der sonst 50.000 Auto kann nur etwa die Hälfte der Autos über die Brücke fahren.

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Die Arbeiten an der Brücke werden voraussichtlich bis zum Jahr 2026 dauern. Bis dahin sollen unter anderem folgende große Projekte erledigt sein:

  • Neubau rechtsrheinische Rampe
  • Sanierung und Verstärkung der Strombrücke (das 485-Meter lange Teilstück über den Rhein)
  • Sanierung der Flutbrücke (das zweite Brückenstück linksrheinisch)
  • Neubau der Deichbrücke (das erste Brückenstück linksrheinisch)
  • Erneuerung des Belages von Fahrbahn sowie Geh- und Radwegen
  • Austausch/Neubau von Entwässerungseinrichtungen
  • Erneuerung des Korrosionsschutzes der Seile und des Bauwerkes
  • Sanierung von Schweißnahtrissen
  • Austausch der Hängerseile
  • Austausch der Lastverteilungsträger

Die Menschen in Köln-Mülheim müssen also mindestens noch drei Jahre lang viel Geduld mitbringen.

Über die Mülheimer Brücke

Die Mülheimer Brücke wurde als Hängebrücke 1929 vom damaligen Oberbürgermeister Konrad Adenauer umgesetzt. Auch damals konnte bereits die Stadtbahn über die Brücke fahren. Sie wurde im 2. Weltkrieg zerstört (nicht die Rampen, wie oben beschrieben) und 1951 wieder aufgebaut.

Die Mülheimer Brücke war die erste der Kölner Brücken, die im so genannten Kölner Brückengrün gestrichen wurde: Warum es diese besondere Farbe gibt, könnt ihr hier nachlesen

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