Kölsche Sprache, schönste Sprache. In der kölschen Sprache hören sich auch Schimpfwörter irgendwie liebevoll an. Es gibt eigene Sätze, um Hallo und Tschüss zu sagen und auch Geburtstagswünsche kann man in Köln anders übermitteln, als im Rest von Deutschland. Und natürlich gibt es in Köln auch ganz eigene Begriffe für alle, die mal aufs Stille Örtchen müssen.
In meiner Facebook-Gruppe zur kölschen Sprache kam genau diese Frage auf. Es entwickelte sich eine rege Diskussion, in der viele Teilnehmer erzählte, was bei ihnen zuhause früher gesagt wurde, oder auch wie Oma und Opa sich ausdrückten, wenn sie aufs Klo gingen. Die Antworten lassen einen schmunzeln und zeigen zugleich, wie vielfältig und überraschend die kölsche Sprache ist.
7 Sätze, die Kölner sagen, wenn sie aufs Klo müssen
- „Ich jonn ens ustredde“ (Michael)
- „Meine Oma sagte immer:“Ich muss ens op et AB che. (Aus dem Französischen Abort)“ (Birgit)
- (Achtung ordinär) „Isch jonn ens drieße“ (Harald), dazu ergänzt Tina folgende Anekdote:
- „Das war auch der stets breit und laut gerufene, eloquente Ausdruck meiner verehrten Frau Großmutter in Köln-Vogelsang…und fällt mir noch was ein: Als wir mal wie die feinen Leute in „d’r Kaufhall in Iihrefeld esse jinge“, dann sagte sie leise mit gespitzen Lippen, sich selbst vornehm zunickend und dem weichste „ch“ das überhaupt irgendwer aussprechen könnte: „Ichchch muss mal nach dem AB.“
- „Minge Opa sät dann: Ich muss ens dohin wo d’r Kaiser zefooss hinjeiht.“ (Resi)
- „Ming Oma saaht immer isch jonn ens ob de Abtritt oder Kaschöötjche“ (Michael)
- „Ich muss enz zum TÜV.“ (Robert)
- „Ech jonn ens för kleine Jungs en jruuß Jeschäff maache.“ (Patrick)
Wer Bedarf an weiteren ungefilterten Ausdrücken hat, der kann sich alle über 200 Antworten unter diesem Link in der Facebook-Gruppe anschauen. Wie sich die Bläck Fööss vor Jahren zum Thema geäußert haben, lest ihr hier.
Habt ihr weitere Ausdrücke, die ich ergänzen soll? Schreibt einen Kommentar unter den Artikel oder eine E-Mail.
Aus dem Verliebt in Köln-Shop:Weitere Kölsche Sprüche und ihre Bedeutung
Mer sin katholisch, ävver mer jläuve jaa nix
Die Übersetzung ist nicht schwer: Wir sind katholisch, aber wir glauben gar nichts. Das bedeutet allerdings nicht, dass man im katholischen Köln an nichts und niemanden glaubt. Es trägt er der Kölner Eigenart Rechnung, dass man den Institutionen in der Stadt auch durchaus kritisch gegenübersteht.
Nur weil es ein Kölner Prieser oder Bischoff erzählt, muss es der liebe Gott auch so meinen? Mitnichten. Wir glauben an Gott, aber die örtlichen Geistlichen sollen bitte nicht mit zu vielen Regeln um sich werfen.
Isch han disch jään
Das ist sicher einer der bekanntesten kölschen Sprüche, wirklich jeder kennt. Übersetzt heißt es: Ich hab dich gern. Tatsächlich aber heißt es in Köln ein bisschen mehr: Ich liebe dich. Der Grund dafür ist, dass es in der kölschen Sprache kein eigenes Wort für die Liebe gibt. Ausgerechnet, aber ist so.
Stiefe Ries met Zieheknies
Was gibt es zu essen? Eine beliebte Antwort auf diese Frage in Köln ist und war: Milchreis mit Zehendreck. Das meint natürlich nicht, dass es wortwörtlich dieses Gericht gibt.
Häufig war es die Antwort der Mutter oder Oma, wenn die Kinder ungeduldig und hungrig gefragt haben, wann das Essen auf den Teller kommt. Hier liest die noch mehr kölsche Sprüche, die wir von Oma gelernt haben.
1 Kommentar
Hans Bulat
Meine Mutter hatte immer ein Gespräch zwischen zwei älteren Eheleuten auf Lager. Die Frau begleitete ihren ängstlichen und schlecht hörenden Mann abends auf das im Freien im Garten liegende Klohäuschen.
Frau sinnend: Stääneklor
Mann fragend: Kääls sinn do?
Frau beruhigend: Kack du Mann
Mann empört: Achtzig Mann?
Frau: Du Döppe
Mann aufspringend und wegrennend: Mit Knöppele?