7 bekannte Kölner Orte, die es heute nicht mehr gibt

Die älteren KölnerInnen von euch werden sich an diese Orte ganz bestimmt erinnern: Sie gehörten früher ganz selbstverständlich zum Stadtbild dazu. Heute aber existieren sie allesamt nicht mehr. Sie wurden gesprengt, abgerissen und zum Teil durch neue oder ganz andere Bauten ersetzt.

Wir möchten euch heute mitnehmen auf eine Reise in die Vergangenheit und euch 6 Kölner Orte vorstellen, die es heute nicht mehr – und sagen euch, was heute stattdessen an ihrer Stelle in Köln steht.

Newsletter abonnieren ✅ Dom-Mandala (Foto) als Blanko-PDF erhalten ✅

Koelner Dom

Newsletter abonnieren ✅ Dom-Mandala (Foto) als Blanko-PDF erhalten ✅

Barmer Viertel

Wer heute vom S-Bahn Glas in Deutz Richtung Messe schaut, guckt auf das Gelände des alten Barmer Viertels. 2006 wurde es nach vielen Protesten und Diskussionen endgültig abgerissen, musste dem Projekt „Messe City“ weichen. Der Denkmalschutz für einige Häuser wurde hierbei aufgehoben.

Am heutigen Standort des Barmer Viertels stehen heute Bürohäuser. Das Areal stand noch lange Zeit nach Abriss leer.

Alte Sporthalle in Deutz

Die alte Sporthalle in Deutz war zwischen 1958 und der Sprengung 1999 die größte Veranstaltungshalle in Köln, bot 8000 Besuchern Platz. Wer einmal da war, wird die legendären Holzklappsitze sicher nicht mehr vergessen.

Hier haben tausende Sport-Events, legendäre Konzerte, Sechs-Tage-Rennen und Karnevalsveranstaltungen stattgefunden. Als mit der LanxessArena eine moderne Veranstaltungshalle mit deutlich mehr Platz und den heutigen Ansprüchen genügend fertig gestellt war, wurde die Sporthalle gesprengt.

Am Standort der alten Sporthalle ist heute ein Messeparkplatz.

Radrennbahn in Riehl

Man kann es sich heute kaum noch vorstellen: Mitten in Riehl war bis zum Jahr 1956 eine große Radrennbahn, auf der regelmäßig Rad- und Motorradrennen stattfanden. Sie wurde 1889 eingeweiht, hatte eine Strecke von 400 Metern. Das Gelände grenzte direkt an den Zoo, später wurde das Grundstück vom Zoo übernommen. Tausende Besucher kamen hier zu Radrennen, die Anfang des 20. Jahrhunderts eine große Beliebtheit genossen.

Kurios: Am Standort der früheren Radrennbahn ist heute des Elefantenhaus des Kölner Zoo.

Tivoli Park am Rheinufer

Es war einst Deutschlands größter Freizeitpark: Der Tivoli Park am Rheinufer in Riehl überlebte allerdings nur wenige Jahre. Zur Bundesgartenschau 1971 eröffnet, musste der Park 1975 wieder schließen: Pleite wegen zu wenig Besuchern.

Nichtsdestotrotz gab es hier zahlreiche Fahrgeschäfte, wie Achterbahn, Riesenrad, Diskotheken und eine Palette von Attraktionen, die auch nach heutigen Maßstab respektabel sind (ausführlicher Bericht hier)

An Standort des früheren Tivoli sind heute die Rheinauen. Die Wege des Parks sind zum Teil noch nachvollziehbar.

Foto: Jürgen Nießen
Anzeige:

Müngersdorfer Stadion

Das Vorgängerstadion des heutigen RheinEnergieStadions hatte bis zu seinem Abriss den Betonklotz-Charme der 70er Jahre. Es war nie ein reines Fußballstadion, hier feierte der 1. FC Köln aber seine letzten großen Erfolge und Europapokal-Schlachten. Im Dezember 2001 wurde die Südkurve gesprengt, der Neubau begann und dauerte bei laufenden Spielbetrieb bis 2004.

Am heutigen Standort des alten Stadions steht heute das RheinEnergieStadion. Der exakte Ort des Spielfeldes ist unverändert.

Opernhaus am Rudolfplatz

Wo heute das Steigenberger Hotel am Rudolfplatz steht, stand von 1902 bis nach dem 2. Weltkrieg das alte Kölner Opernhaus. Es war ein richtiger Prachtbau, wie man ihn an prominenter Stelle in Köln heute kaum noch sieht. Es hatte 1800 Sitzplätze und wurde im Stil des Historismus gebaut.

Im 2. Weltkrieg wurde das Gebäude nur leicht beschädigt, dennoch entschied sich der Rat der Stadt Köln dazu, das Opernhaus 1958 abzureißen und eine neue Oper etwas näher der Altstadt am Offenbachplatz zu bauen.

Heute steht das Steigenberger Hotel am Platz der alten Oper.

Prachtbau: Das alte Opernhaus am Rudolfplatz.

Klingelpütz

Klingelpütz ist heute noch eine Straße in der Altstadt Nord und der kölsche Begriff für die „neue“ JVA in Ossendorf. Der einstige Klingelpütz wurde 1969 nach über 130 Jahren abgerissen. Das Gefängnis war berühmt und berüchtigt. In der NS-Zeit geschahen hier zahlreiche abscheuliche Morde und Verbrechen, in seinen letzten Jahren waren die Zustände des alten Gebäudes zum Teil miserabel.

Der Name Klingelpütz entstammt einer Kombination aus der damaligen Eigentümerfamilie des Areals (Clingelmann) und der kölschen Bezeichnung für Brunnen: Pütz. Den Namen gibt es bereits seit dem Jahr 1273.

Am Ort des alten Klingelpütz ist heute der Klingelpützpark.

Deine Erinnerung: Welche Erinnerung hast du an die Sporthalle, Südkurve, das Barmer Viertel oder vielleicht sogar den Klingelpütz? Hast du noch alte Fotos von diesen Orten?

Schreib uns eine E-Mail.

Zurück

6 Kommentare

  • Ich erinnere mich an die „lachende Sporthalle“ am Weiberfastnacht

  • Manfred Häckler

    Fehlt noch die alte Hauptpost, die stand auch unter Denkmalschutz und wurde „Still und Leise“ abgerissen. Aufgefallen ist das angeblich erst als sie Abgerissen war

  • Ursula Kaiser

    Opernhaus am Rudolfplatz = Kölns größte Abrisssünde. Vor dem Steigenberger waren schon einige Hotels in diesem hässlichen Bürohochhaus; welches für das Bundesverwaltungsamt gebaut wurde.

  • hEINZ-hELMUT sCHWARZKOPF

    Meine Erinnerung: Im Klingelpütz gab es eine Wäscherei. Hier mussten die Einsitzenden in grossen Waschmaschinen, Wäschetrockner und Heissmangel ihre Wäsche waschen. Als Junger Kundendienstmonteur wurde ich von meinem damaligen Arbeitgeber zum Klingelpütz geschickt um eine Reparatur an der Heissmangel durchzuführen. Ich musste im Gelände ein Stück an den Zellentrakt der Frauen vorbei. Beim Anblick meiner Person hörte ich folgenden Dialog: Marie do kütt ene Kääl! Antwort: Joo Kättche, hück jitt et Wööschje!

  • Helga Schellenberg

    Das waren super Orte besonders dasalte Rathaus hatte eine sehr schöne Fassade schade das es nicht mehr da ist

Kommentiere diesen Artikel