Das Gelände der Kalk Arcaden (über 100 Geschäfte) soll umgebaut werden, zumindest wenn es nach den Wünschen des Eigentümers Union Investement und der Arcaden-Betreibergesellschaft Unibail-Rodamco-Westfield (betreibt 72 Shopping-Center in 12 Ländern).
Geplant ist, das Parkhaus auf einer Seite komplett abzureißen und auf der anderen Seite aufzustocken. Auf der Seite des abgerissenen Parkhauses soll ein neues Quartier entstehen mit 108 Wohnungen, 56 Seniorenwohnungen, einer Kita und einem 60-Meter-Hochhaus, wo Platz für 800 Angestellte ist. (Visualisierung/Copyright: ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH)
Kalk Arcaden: Künftig weniger Parkplätze
Die Kalk Arcaden wurden 2005 auf dem ehemaligen Gelände der chemischen Fabrik in Kalk eröffnet und gelten als erfolgreich. Gemessen am heutigen Einkaufsverhalten hat man damals die Parkplätze (1800) aber zu überdimensioniert geplant. Heute fahren viel wenigen Menschen mit dem Auto zum Einkauf, besonders in der Innenstadt.
Wenn man in den Arcaden aufs Parkdeck geht, kann man an den meisten Plätzen hier Fußball spielen, so viel Platz ist dort. Im Sommer war oben auf dem Parkdeck zuletzt ein Pop-up-Beach aufgebaut, der einiges an Aufmerksamkeit erzielte.
Mit dem XXL-Projekt will der Eigentümer die wertvolle Fläche inmitten in Kalk besser nutzen. Für sich selbst, aber auch im Sinne der Menschen, wie er versichert.
Die Politik hat die bisherigen Weichen für das Projekt gestellt: Bezirksvertretung Kalk und der Stadtentwicklungsausschuss haben der Verwaltung den Auftrag gegeben, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan zu erarbeiten. Danach wird erst feststehen, wie das Areal künftig wirklich aussehen soll. Die Visualisierung hier im Foto gibt lediglich einen ersten Eindruck.
Anzeige:Entwurf wird im Sommer gekührt
Die Investoren argumentieren mit dem dringend benötigtem neuen Wohnraum, der hier geschaffen wird (30 Prozent der 108 Wohnungen sollen Sozialwohnungen sein). Doch wie viel Verdichtung verträgt ein Veedel?
Einige Bürger in Kalk geben sich besorgt, wie sich die Verkehrssituation in Kalk entwickeln wird, wenn hier weitere 800 Büroarbeitsplätze entstehen, zumal die Lanxess Arena auch in direkter Umgebung liegt. Sie bemängeln außerdem, dass der Leuchtturm dann quasi vollständig im Schatten des neuen Büro-Hochhauses stehen würde. Der Turm wurde 1904 erbaut, ist 43,6 Meter hoch und steht unter Denkmalschutz.
Im Beschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan wird außerdem darauf aufmerksam gemacht, dass durch die neue Bebauung weitere Wärmeinseln entstehen können: „Im weiteren Verfahren wird geprüft, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken (Verschattung, Kühlung)“, heißt es hier.
- Das Areal rund um den Bürgerpark hinter den Arcaden wurde innerhalb der vergangenen 20 Jahre quasi vollständig zugebaut, war zuvor Brachfläche.
- Ein Preisgericht wird im Sommer 2025 den besten Entwurf für das neue Quartier auswählen. Die Öffentlichkeit soll umfassend beteiligt werden.