Zwischen barocken Gemälden und stillen Museumsfluren erklingt plötzlich Kölschrock. Kasalla verwandeln das Wallraf-Richartz-Museum in einen Ort voller Musik, Emotion – und Haltung. Ein Geheimkonzert, das vielen in Erinnerung bleiben dürfte.
In den riesigen Hallen des Wallraf-Richartz-Museums staunen die Kunstwerke, wenn sie denn könnten, nicht schlecht. Ein paar hundert Kasalla-Fans, manche mit roten Chucks, schwarzen T-Shirt und weißer Kasalla-Aufschrift, pilgern durch die Hallen des riesigen Gebäudekomplexes.
An dem sonst eher ruhigen Ort der Kunst und Kultur ist am Donnerstagabend ein fröhliches Stimmengewirr zu hören. An diesem Abend im April 2025, hat Gaffel seine Theke im Raum auf der ersten Etage des Museums aufgestellt, Schlagzeug, Keyboard und E-Gitarre warten auf ihren Auftritt.
Zwei Männer in Froschkostüm laufen zur Theke und bestellen sich ein Kölsch.
In nur vier Minuten war das Geheimkonzert von Kasalla ausverkauft. Die Stimmung ist dementsprechend gut. Bereits das vierte Mal spielt die Band schon an einem besonderen Ort in Köln, die ersten beiden Male im Rheinauhafen, heute hier im Museum, wo heute zum ersten Mal ein solches Konzert stattfindet.
Zwischen den Erwachsenen laufen auch immer wieder Kinder durch den imposanten Museumsraum.
René Schwiers kommt auf die Bühne, er ist Keyboarder der Band und beglückt die Menge mit einem fröhlichen Flowalzer. Der Rest der Band folgt und der Abend kann beginnen.
Man merkt direkt, das Publikum kennt die Texte, weiß wann geschunkelt, geklatscht und gehüpft werden muss. Selbst die kleinen Gäste sind textsicher und tragen den Merch ihrer Lieblingsband stolz als T-Shirt oder Pullover.
Im Verliebt in Köln-Shop läuft bis 27.4. die Wegweiser-Verkaufsphase:Für die ruhigeren Lieder setzt sich Sänger Bastian Campmann auf einen Stuhl, singt einfühlsam und freut sich sichtlich über seine Fangemeinde und die besondere Location, in der sie den Abend gemeinsam verbringen dürfen. Dann wird es kurz ernst.
Die Band positioniert sich klar gegen die AfD, spricht aus, was sie über die Politik denkt: „Die versuchen noch nicht mal mehr zu verstecken, dass sie scheiß Nazis sind.“ Am Schluss der Appell an das Publikum: Wer die AfD unterstützt, solle den Saal verlassen.
Dann wird weiter gefeiert. Um 21:00 Uhr etwa eine Stunde nach Beginn des Konzertes spielt Kasalla Kompass und das Kölsche Herz schlägt höher. Alle liegen sich in den Armen und schunkeln mit. Etwas wilder wird es mit dem beliebten Song Dausend Levve. Bastian Campmann springt vom Stuhl auf, die erste Reihe hüpft mit und jetzt hält niemand mehr die Füße still.