Viele Veedelsnamen in Köln haben eine spannende Geschichte – so auch Sülz. Der Stadtteil im Südwesten Kölns war früher ein ländliches Gebiet, bevor er sich ab dem 19. Jahrhundert stark veränderte. Heute ist Sülz eines der beliebtesten Veedel zum Wohnen, mit vielen Cafés, kleinen Geschäften und grünen Ecken. Doch hinter dem Namen steckt eine lange Vergangenheit, die bis ins Mittelalter zurückreicht.
Weißt du, woher der Name kommt? Hier kannst du testen, ob du die richtige Antwort kennst und liest unter dem Quiz eine Erläuterung zum Namen und der Historie des Stadtteils:
Der Name Sülz hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Er geht auf den Fronhof Sulpece zurück – ein großer Gutshof, der erstmals im Jahr 1145 als Villa Sultz erwähnt wurde. Tatsächlich war dort schon 966 ein Weingut belegt. Der Hof gehörte über Jahrhunderte zur Benediktinerabtei St. Pantaleon und bildete den Mittelpunkt des Gebietes, das wir heute als Sülz kennen.
Im Mittelalter entstanden rund um den Hof mehrere Burgen und Rittergüter. Doch 1474 fiel die Anlage im „Kölner Neusser Krieg“ den Verteidigungsmaßnahmen der Stadt Köln zum Opfer: Alles vor den Stadtmauern – auch Hof und Kapelle – wurde zerstört, um den Feinden keine Deckung zu geben. Später baute man den Hof an der Berrenrather Straße neu auf. Noch heute erinnert die Neuenhöfer Allee an die damalige Anlage, auch wenn der Hof zu Beginn des 20. Jahrhunderts endgültig verschwand.
Im 19. Jahrhundert war Sülz noch ländlich geprägt. Bauern siedelten sich entlang der Berrenrather Straße an, bald folgten Ziegeleien und erste Gewerbebetriebe. An der heutigen Ägidiusstraße betrieb der Bauunternehmer Heinrich Wagner eine Ziegelei und ließ Arbeiterhäuser errichten – die Straße trug daher lange seinen Namen.
Mit den Ziegeleien und Fabriken kamen immer mehr Menschen ins Veedel. In Sülz wurden Maschinen, Fahrräder, Möbel, Zigarren oder sogar Lakritz hergestellt. So entwickelte sich das Viertel zu einem lebendigen Stadtteil, in dem Wohnen und Arbeiten eng miteinander verbunden waren – ein Charakterzug, der Sülz bis heute prägt.
Als Köln im Jahr 1888 seine große Stadterweiterung vollzog und die umliegenden Orte eingemeindete, wurde auch das Gebiet um den alten Fronhof offiziell zum Kölner Stadtteil Sülz.
