Die Kölner sollen im Frühjahr 2026 darüber entscheiden, ob sich die Stadt an einer gemeinsamen Bewerbung der Rhein-Ruhr-Region für die Olympischen und Paralympischen Spiele beteiligt. Die Stadtverwaltung hat dafür nun eine offizielle Beschlussvorlage für einen Ratsbürgerentscheid vorgelegt, die im Dezember in den Stadtrat geht.
Die Abstimmung soll einheitlich in allen beteiligten Kommunen am Sonntag, 19. April 2026, stattfinden. Die Auszählung der Stimmen erfolgt noch am selben Tag. (Grafik: planquadrat Elfers Geskes Krämer GmbH Architektur und Stadtplanung)
Einheitliche Frage für ganz Nordrhein-Westfalen
Die vom Land Nordrhein-Westfalen festgelegte Frage lautet:
„Sind Sie dafür, dass sich die Stadt Köln an der gemeinsamen Bewerbung der Region Rhein / Ruhr um die Olympischen und Paralympischen Spiele im Jahr 2036, im Jahr 2040 oder im Jahr 2044 beteiligt?“
Abgestimmt werden kann ausschließlich mit „Ja“ oder „Nein“. Als gültig angenommen gilt das Ergebnis, wenn die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erreicht wird – vorausgesetzt, mindestens zehn Prozent der Abstimmungsberechtigten beteiligen sich. Diese Mindestbeteiligung gilt für alle Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern.
Rund 817.000 Kölner dürfen abstimmen
Die Abstimmung soll ausschließlich per Briefwahl erfolgen – ein Antrag dafür ist nicht erforderlich. Abstimmungsberechtigt sind alle Kölner, die auch bei Kommunalwahlen wahlberechtigt sind. Das betrifft rund 817.000 Menschen.
Oberbürgermeister Torsten Burmester zeigt sich optimistisch:
„Mit dem Ratsbürgerentscheid bauen wir auf eine breite demokratische Legitimation und die Zustimmung der Bürger. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die hohe Sportbegeisterung in der Region, auch bei uns in Köln, für ein positives Votum sorgen wird.“ Gemeinsam mit den anderen Kommunen wolle man in den kommenden Wochen für „in dieser Form einzigartige Olympische und Paralympische Spiele an Rhein und Ruhr“ werben.
Aus dem Verliebt in Köln-Shop:Fast 2,5 Millionen Euro Kosten – Land übernimmt Großteil
Die Stadt Köln kalkuliert die Kosten für die Durchführung der Abstimmung aktuell mit rund 2,49 Millionen Euro. 85 Prozent dieser Summe soll das Land Nordrhein-Westfalen übernehmen, nur ein kleiner Teil würde bei der Stadt verbleiben.
Zeitplan bis zur Abstimmung
Der weitere Ablauf ist bereits detailliert festgelegt:
- 16. Dezember 2025: Ratsbeschluss
- 20. Februar 2026: Stichtag für Stellungnahmen der Fraktionen und des Oberbürgermeisters
- 8. März 2026: Stichtag für das Abstimmungsverzeichnis
- 9. März – 2. April 2026: Aktualisierung des Verzeichnisses (Zu- und Wegzüge)
- 9. – 20. März 2026: Produktion und Versand der Abstimmungsunterlagen
- 16. – 27. März 2026: Zustellung der Unterlagen
- 23. März – 17. April 2026: Briefabstimmungszeitraum
- 19. April 2026: Abstimmung und Auszählung
- 12. Mai 2026: Offizielle Feststellung des Ergebnisses im Rat
Entscheidung mit Signalwirkung für Köln
Mit dem Ratsbürgerentscheid bekommt die Bevölkerung erstmals direkt die Möglichkeit, über die Rolle Kölns bei einer möglichen Olympia-Bewerbung der Rhein-Ruhr-Region mitzuentscheiden – sei es für 2036, 2040 oder 2044. Das Ergebnis dürfte weit über die Stadtgrenzen hinaus politische Signalwirkung haben.



