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Ingrid Kühne

Ingrid Kühne hört 2026 mit dem Karneval auf – ein Abschied mit klaren Worten

Nach über 15 Jahren im Sitzungskarneval kündigt Ingrid Kühne ihren Rückzug an – und findet dabei in einem Video, das sie im April 2025 veröffentlichte, deutliche Worte zum Zustand vieler Veranstaltungen.

Ingrid Kühne, bekannt als schlagfertige Rednerin und humorvolle Beobachterin des Alltags, hat in einer sehr persönlichen Videobotschaft ihren Abschied vom Sitzungskarneval verkündet. 2026 wird ihre letzte Session sein. Ein Schock für viele Fans – und doch ein Schritt, der für die Künstlerin längst überfällig war. (Foto: Imago / Future Image)

„Ich höre nicht auf mit der Bühne, nur mit dem Karneval“, sagt Kühne. Ihre Solo-Programme will sie weiterhin mit voller Leidenschaft spielen – dort, wo das Publikum zuhört. Denn genau daran mangele es im Sitzungskarneval zunehmend, so ihre deutliche Kritik.

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„Du schreist dir die Seele aus dem Leib – und keiner hört zu“

Ingrid Kühne spart in ihrer Erklärung nicht mit klaren Worten. Sie schildert, wie anstrengend der Sitzungskarneval körperlich und seelisch ist: wenig Schlaf, lange Autofahrten, Dauerbelastung für Körper und Stimme. In der vergangenen Session habe sie mit einer schweren Grippe und einer hartnäckigen Entzündung im Sprunggelenk durchgehalten – aber auch erkannt: „Es geht so nicht mehr.“

Besonders frustriert zeigt sie sich über den mangelnden Respekt, den viele Veranstaltungen – sie betont: nicht alle – den Rede-Künstlern auf der Bühne entgegenbringen: „Du stehst auf der Bühne und keiner hört dir zu. Kellner brüllen Bestellungen, Gäste spielen Karten, schreien, singen, verleihen Orden. Und du versuchst, Menschen zum Lachen zu bringen.“ Solche Abende, so Kühne, seien für sie kein Karneval mehr.

Ein Abschied mit Rückgrat – und mit Tränen

Dass sie mit dem Karneval aufhört, sei keine spontane Entscheidung. „Den Gedanken trage ich schon lange in mir“, sagt sie. Ursprünglich wollte sie noch ein paar Jahre dranhängen – doch ihre Gesundheit und das Bedürfnis nach mehr Zeit für ihre Familie, insbesondere ihre Mutter, hätten den Ausschlag gegeben.

„In der Session läuft das restliche Leben auf Sparflamme“, erzählt sie. Als ihre Mutter mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus musste, habe sie das zu spät bemerkt – ein Moment, der sie zum Umdenken brachte.

Aus dem Verliebt in Köln-Shp:

Gleichzeitig blickt Ingrid Kühne voller Dankbarkeit auf ihre Karriere zurück. Sie erinnert sich an ihre Anfänge – an eine Zeit, in der Frauen als Rednerinnen auf der Karnevalsbühne noch eine Ausnahme waren. Sie nennt mit Respekt die Gesellschaften, die sie früh gefördert haben.

„Ich will so bleiben, wie ich bin“

Für Ingrid Kühne steht fest: Der Karneval hat ihr Leben geprägt – aber er darf es nicht mehr dominieren. Sie möchte weiterhin Freude verbreiten, aber auf ihre Weise. In ihren Solo-Shows, in denen zugehört und gelacht wird, nicht gebrüllt. In denen Geschichten wirken dürfen – ohne dass jemand dazwischen grölt.

Dass dieser Abschied ihr schwerfällt, macht sie mehr als einmal deutlich. Sie kämpft mit den Tränen, wenn sie an ihre letzten Sitzungen denkt. Und doch sagt sie: „Es fühlt sich gerade sehr richtig an.“

Ingrid Kühne bleibt dem Publikum erhalten – als Kabarettistin, als Geschichtenerzählerin, als starke Stimme für echte Bühnenkunst.

Und sie geht mit einem Satz, der viel über ihre Haltung verrät: „Ich habe einfach angefangen, auf das Wichtigste in meinem Leben zu hören: auf mich.“

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