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Kölner Hohenzollernbrücke

Das zweite Leben der Hohenzollernbrücke nach dem Krieg

Es war ein zweites Leben nach dem Krieg. Mittlerweile ist es für immer verschwunden. In Duisburg stand über 70 Jahre ein Brückenbogen der alten Kölner Hohenzollernbrücke und bildete die Karl-Lehr-Brücke. Sie führte in Duisburg Ruhrort über die Ruhr und verband die Stadtteile Kaßlerfeld und Ruhrort.

Anfang 2024 wurde der mächtige Brückenzug der Kölner Hohenzollernbrücke demontiert, weil die Teile nach über 100 Jahren schrottreif waren. Parallel wurde die Karl-Lehr-Brücke bereits neu gebaut.

Über 70 Jahre stand also ein bedeutendes Bauwerk Kölner Stadtgeschichte in Duisburg. Der Duisburger Brückenbogen der Hohenzollernbrücke war früher in Köln der Straßenbrückenbogen am linksrheinischen Ufer (siehe Kreis im Foto).

  • Die alte Hohenzollernbrücke in Köln bestand aus zwei Brückenzügen für Züge und einem etwas breiten Brückenzug für Autos und die Straßenbahn. Die Schienen der Straßenbahn sind heute noch auf der Rampe rechtsrheinisch sichtbar.

(Fotos: Wirtschaftsbetriebe Duisburg/Matthias Heuser / Bundesarchiv, B 145 Bild-P008041 / CC BY-SA 3.0

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Wie kam die Hohenzollernbrücke nach Duisburg?

Jeder Brückenzug der Hohenzollernbrücke bestand aus drei Brückenbögen. Der 180 Meter lange Brückenbogen am linksrheinischen Ufer war bei der Sprenung der Hohenzollernbrücke durch die Wehrmacht weitestgehend heile geblieben.

  • Die Stadt Köln verkaufte den intakten Brückenzug daraufhin an die Stadt Duisburg.
  • Der Brückenzug wurde damals per Schiff abtransportiert.

Der alte Brückenzug aus Duisburg wurde auch im Zuge des geplanten Anbaus der Hohenzollernbrücke in Köln erwähnt – der mittlerweile aber aus Kostengründen auf unbestimmte Zeit verschoben ist. Demnach hätte es keinen Sinn gemacht, den Bogen zurück nach Köln zu holen.

  • Ein Nachbau des Brückenbogen hätte Mehrkosten in Höhe von 27,4 Mio. Euro verursacht. Für die Produktion wäre zudem 6900 Tonnen CO2 mehr nötig gewesen.
  • Die Stadt argumentierte außerdem, dass die Sicht der Brückennutzer auf den Dom bei der historischen Variante aufgrund der massiven Quertstreben stark eingeschränkt gewesen wäre.
Aus dem Verliebt in Köln-Shp:

In der Denkmalschutzrechtlichen Stellungnahme von LVR und Bezirksregierung wurde unter anderem darauf hingewiesen, dass ein Teilstück der alten Hohenzollernbrücke, dass seit 1949 in Duisburg für eine Rheinbrücke genutzt wird, dort künftig durch einen Neubau ersetzt wird. Unter anderem gab in der Beurteilung die Anregung, dieses alte Teilstück in den Neubau in Köln zu integrieren. 

Die demontierten Brückenteile wurden Anfang 2024 von einem Duisburger Unternehmen endgültig verschrottet. Ein drittes Leben wird der Bogen also nicht mehr haben.

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