Kölner Hohenzollernbrücke

Hier verschwindet ein Stück Kölner Stadtgeschichte für immer

Ein Stück Kölner Stadtgeschichte ist Ende Januar in Duisburg für immer verschwunden. Hier nämlich stand über 70 Jahre ein Brückenbogen der alten Kölner Hohenzollernbrücke und bildete die Karl-Lehr-Brücke. Sie führte in Duisburg Ruhrort über die Ruhr und verband die Stadtteile Kaßlerfeld und Ruhrort.

Nun wurde der mächtige Brückenzug der Kölner Hohenzollernbrücke demontiert, weil die Teile nach über 100 Jahren schrottreif sind. Parallel wurde die Karl-Lehr-Brücke bereits neu gebaut. Über 70 Jahre stand also ein bedeutendes Bauwerk Kölner Stadtgeschichte in Duisburg. Der Duisburger Brückenbogen der Hohenzollernbrücke war früher in Köln der Straßenbrückenbogen am linksrheinischen Ufer (siehe Kreis im Foto).

Die alte Hohenzollernbrücke in Köln bestand aus zwei Brückenzügen für Züge und einem etwas breiten Brückenzug für Autos und die Straßenbahn. Die Schienen der Straßenbahn sind heute noch auf der Rampe rechtsrheinisch sichtbar.

(Fotos: Wirtschaftsbetriebe Duisburg/Matthias Heuser / Bundesarchiv, B 145 Bild-P008041 / CC BY-SA 3.0

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Wie kam die Hohenzollernbrücke nach Duisburg?

Jeder Brückenzug bestand aus drei Brückenbögen. Der 180 Meter lange Brückenbogen am linksrheinischen Ufer war bei der Sprenung der Hohenzollernbrücke durch die Wehrmacht weitestgehend heile geblieben.

  • Die Stadt Köln verkaufte den intakten Brückenzug daraufhin an die Stadt Duisburg.
  • Der Brückenzug wurde damals per Schiff abtransportiert.

Der alte Brückenzug aus Duisburg wurde auch im Zuge des geplanten Anbaus der Hohenzollernbrücke in Köln erwähnt, der in den kommenden Jahren starten will.

Die Stadt Köln hat eine Variante vorgelegt, die einen vierten kleineren Brückenbogen vorsieht. Damit würde sich die Hohenzollernbrücke als berühmtes Fotomotiv der Stadt Köln deutlich verändern.

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Warum wird kein historischer vierter Bogen an die Hohenzollernbrücke gebaut?

Die Variante wurde laut Stadt bereits frühzeitig verworfen. Ein Nachbau des Brückenbogen hätte Mehrkosten in Höhe von 27,4 Mio. Euro verursacht. Für die Produktion wäre zudem 6900 Tonnen CO2 mehr nötig gewesen.

Die Stadt argumentiert außerdem, dass die Sicht der Brückennutzer auf den Dom bei der historischen Variante aufgrund der massiven Quertstreben stark eingeschränkt gewesen wäre.

In der Denkmalschutzrechtlichen Stellungnahme von LVR und Bezirksregierung wurde unter anderem darauf hingewiesen, dass ein Teilstück der alten Hohenzollernbrücke, dass seit 1949 in Duisburg für eine Rheinbrücke genutzt wird, dort künftig durch einen Neubau ersetzt wird. Unter anderem gab in der Beurteilung die Anregung, dieses alte Teilstück in den Neubau in Köln zu integrieren. 

Warum kommt der Brückenbogen nicht zurück nach Köln?

So gesehen hätte der Brückenbogen nach über 70 Jahren wieder an seine alte Stelle zurückkehren können. Denn der Anbau der Hohenzollernbrücke verläuft auf der Achse, wo früher die Straßenbrücke war, die nach dem 2. Weltkrieg nicht wieder aufgebaut wurde.

Die Stadt Köln lehnte das ab, denn der Brückenbogen sei baufällig. Wie die Wirtschaftsbetriebe Duisburg mitteilten, werden die demontierten Brückenteile nun von dem Abbruchunternehmen verschrottet.

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