Er ist 431 Meter über dem Meeresspiegel – die Spitze erhebt sich 20 Meter hoch – ganz oben thront ein Kreuz: Der Druidenstein bei Kirchen an der Sieg ist nicht nur ein geologisches Naturwunder – er ist auch ein Ort mit großer Geschichte. Von Köln aus ist man in weniger als zwei Stunden an einem der geheimnisvollsten Orte im weiteren Umland. Der Stein eignet sich als Wander- und Ausflugsziel für alle die tolle Ausblicke und die Natur lieben.
Druidenstein: Ein Stein wie kein anderer
Rund 25 Millionen Jahre ist er alt, dieser eigentümlich geformte Basaltkegel, der sich etwa 20 Meter über seine Umgebung erhebt. Entstanden ist der Druidenstein im Jungtertiär, als sich glutflüssige Lava durch ältere Gesteinsschichten zwängte und anschließend erstarrte. Dabei bildeten sich senkrechte, prismatische Basaltsäulen – ein seltenes Naturphänomen, das heute als „Nationaler Geotop“ ausgezeichnet ist.
Wer ihn besucht, kann erahnen, wie beeindruckend dieser Ort früher gewirkt haben muss. Denn: Der Druidenstein war einst deutlich größer. Im Dreißigjährigen Krieg wurde seine Spitze aus taktischen Gründen abgetragen, um feindlichen Truppen die Orientierung zu erschweren. Später wurde der Stein als Steinbruch genutzt – bis 1869 der Naturschutz griff.
Druidenstein: Ein Ort voller Geschichten
Der eigentliche Zauber des Druidensteins liegt auch in den Geschichten: War es eine Kultstätte keltischer Druiden? Ein Ort, an dem gallische Rituale zelebriert wurden? Oder doch eine Thingstätte des germanischen Stamms der Chatten? Belegt ist all das nicht – doch es gibt zahlreiche Legenden.
Am bekanntesten ist die Sage von Herke, einer Priesterin und Tochter eines keltischen Stammesfürsten. Herke entsagt allem Weltlichen, um am Druidenstein den Göttern zu dienen. Doch dann verliebt sie sich – und wird für diesen Treuebruch geopfert. Noch heute, so heißt es, könne man ihr Wehklagen bei Vollmond durchs Tal hallen hören. Möglicherweise geht die Figur Herke sogar auf eine keltische Göttin zurück – vielleicht eine regionale Variante der Frau Holle.
Aus dem Verliebt in Köln-Shp:Ab den 1920er-Jahren wurde der Druidenstein religiös neu interpretiert: Ein Kreuzweg führt vom Ort Herkersdorf bis zur Felsformation, an deren Fuß eine Kreuzigungsgruppe steht. Alljährlich an Christi Himmelfahrt ziehen bis heute Prozessionen hinauf zum „Köppel“, wie der Stein in der Region genannt wird.
So kommt man zum Druidenstein
- Der Druidenstein liegt oberhalb der Ortschaften Herkersdorf und Offhausen bei Kirchen an der Sieg, im nördlichen Rheinland-Pfalz – eingebettet in das Hellerbergland.
- Von Köln fährt man mit dem Auto etwa 100km und zunächst die A4 und dann die A45.
- Ein 15-minütiger Spaziergang vom Wanderparkplatz an der K 101 bringt einen direkt zum Felsen.
- Wer länger wandern möchte, wählt den Druidenstein-Rundwanderweg (16 km) oder wandert ein Stück auf dem Fernwanderweg Druidensteig oder Natursteig Sieg – beide führen direkt am Stein vorbei.
Fazit
Der Druidenstein ist ein Ort, an dem Natur, Geschichte und Legende ineinanderfließen. Wer dem Alltag entfliehen will, findet hier oben nicht nur frische Luft und weite Blicke, sondern auch ein bisschen Magie.