Die gelben Sitzmöbel auf dem Neumarkt wurden Anfang 2025 angeschafft. Sie standen den Sommer über am Neumarkt-Brunnen und sollten die Aufenthaltsqualität auf dem Platz verbessern. Im Winter werden die Möbel nun einen anderen Ort finden, denn am Neumarkt wird schon bald der Weihnachtsmarkt aufgebaut. Dann ist hier lediglich noch Platz für die fest installierten Bänke an der Nordseite des Platzes.
Die Möbel ziehen den Winter über auf die Ehrenstraße, nur wenige hundert Meter weiter. Wohl in dieser Woche ziehen die Möbel auf die Ehrenstraße „und bieten dann dort Platz zum Verweilen, bevor sie ab Mitte 2026 wieder auf dem Neumarkt zu finden sind“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Köln dazu.
Seit 2022 wurden die Autos weitestgehend von der Ehrenstraße verbannt. Im Sommer 2025 gab es noch einmal ein Upgrade mit wertigen Blumenkübeln.
Dabei soll es jedoch nicht bleiben: Die Ehrenstraße in der Kölner Innenstadt soll in den kommenden Jahren ein komplett neues Gesicht bekommen. Nach den Plänen der Stadt entsteht zwischen Willy-Millowitsch-Platz und Hohenzollernring ein grüner Boulevard mit neuen Aufenthaltsflächen, Bäumen und Wasserangeboten.
Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität deutlich zu steigern und den Straßenraum stärker an den Klimawandel anzupassen.
Seit vielen Jahren schon wird geplant. Der Beschluss für den Umbau ist nunmehr bereits drei Jahre alt. Ende nächsten Jahres nun soll es zumindest im ersten Abschnitt zwischen Hohenzollernring und Friesenwall losgehen.
Willy-Millowitsch-Platz als neuer Auftakt
Am Willy-Millowitsch-Platz, dem westlichen Eingang zur Ehrenstraße, ist eine grundlegende Umgestaltung vorgesehen. Der Platz soll künftig durchgehend gepflastert sein, die beiden Umfahrten werden in den Platz integriert. Im Zentrum entsteht ein sogenannter „Pocket Park“ mit großzügigen Grünflächen.
Der bestehende Pavillon wird in eine wassergebundene Fläche eingebettet, die Tiefgarageneinfahrt optisch kaschiert. Der markante Bestandsbaum bleibt erhalten. Außerdem ist ein Spielplatz in Richtung Apostelnstraße geplant, ebenso wie ein Trinkbrunnen.

Einheitlicher Belag und neue Baumstruktur
Von dort aus zieht sich ein einheitlicher Pflasterbelag über die gesamte Ehrenstraße. In der Mitte entsteht ein vier Meter breiter Streifen, der Fußgängerinnen und Radfahrern vorbehalten ist. Die Bereiche vor den Geschäften sollen zum Flanieren einladen und Platz für Außengastronomie, Sitzbänke, Fahrradständer oder Auslagen bieten.
Die Bäume werden nicht in geraden Reihen gepflanzt, sondern locker verteilt, um ein lebendigeres Straßenbild zu schaffen und flexibel auf unterirdische Leitungen reagieren zu können. Geplant ist eine Mischung verschiedener Baumarten, die Bestandsbäume bleiben erhalten. Insgesamt sollen über 60 neue Bäume auf der Ehrenstraße gepflanzt werden.
Rennstrecke für Fahrräder bleibt
An der Kreuzung Pfeilstraße/Alte Wallgasse entsteht ein weiterer kleiner Platz. Eine Bauminsel mit Sitzgelegenheiten bildet hier den Mittelpunkt, ergänzt durch ein Fontänenfeld und einen Trinkbrunnen. Auch an der Kreuzung zum Friesenwall soll eine grüne Insel entstehen.
Aus dem Verliebt in Köln-Shop:Pkw-Stellplätze in diesem Bereich werden durch Fahrradabstellanlagen und sogenannte „Nahmobilitätszonen“ ersetzt. Bei der Bürgerbeteiligung für die Ehrenstraße hatten Anwohner mehrfach kritisiert, dass Fahrradfahrer die Straße als „Rennstrecke“ benutzen würden. Auch die E-Scooter wurden kritisch betrachtet. Beide werden auch im „grünen Boulevard“ durch die Straßen fahren können.
Letzter Abschnitt Richtung Ring
Im Abschnitt zwischen Friesenwall und Hohenzollernring wird der Boulevardcharakter noch einmal betont: Der Straßenraum weitet sich und bietet Platz für Außengastronomie. Zum Ring hin soll so eine attraktive Eingangssituation für die Ehrenstraße entstehen.
Klimafreundliche Gestaltung
Die Planung setzt auf intensive Begrünung: Neben Bäumen sollen die zentralen Plätze mit blühenden Stauden bepflanzt werden, die sowohl trockenheitsresistent als auch insektenfreundlich sind. Ziel ist es, den öffentlichen Raum nachhaltig zu gestalten und gleichzeitig das Stadtklima zu verbessern.



