Hunderttausende Jecke haben am 11.11. die neue Karnevalssession gefeiert – und auch die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Rund 1000 Beamtinnen und Beamte sorgten in der Altstadt, im Kwartier Latäng und auf den Ringen für Sicherheit. Der Schwerpunkt lag wie in den Vorjahren auf Waffen- und Messerkontrollen sowie dem Jugendschutz.
➡️ Bereits am Vormittag füllten sich die Feierflächen, gegen 11.30 Uhr mussten erste Sperrstellen an der Zülpicher Straße und am Heumarkt geschlossen werden.
➡️ Bis 18 Uhr kontrollierten die Einsatzkräfte mehr als 450 Personen, 70 Platzverweise wurden ausgesprochen, elf Menschen mussten die Nacht im Gewahrsam verbringen.
„Bislang ohne größere Zwischenfälle“
Einsatzleiterin Mareike de Valck, Polizeidirektorin in Köln, zog am Abend eine erste positive Bilanz:
„Ich danke allen Jeckinnen und Jecken für eine Sessionseröffnung, die bislang ohne größere Zwischenfälle verlaufen ist. Wo unser Eingreifen erforderlich war, haben wir schnell und gezielt reagiert. Der heutige Tag hat erneut gezeigt, dass die Zusammenarbeit aller beteiligten Sicherheitsakteure in Köln funktioniert.“
Auffällige Einzelfälle im Stadtgebiet
Trotz insgesamt geordneter Feierlichkeiten gab es mehrere Vorfälle, die die Polizei erwähnt:
- Falsche Polizistin: Eine 45-jährige Frau aus Viersen tauchte am Morgen auf dem Bahnhofsvorplatz in einer echten Polizeiuniform auf. Da sie keine Beamtin ist, wurde ein Strafverfahren wegen Amtsanmaßung eingeleitet, die Uniformteile wurden beschlagnahmt.
- Flaschenwurf auf der Zülpicher Straße im Kwartier Latäng: Gegen 11.10 Uhr traf eine vom Balkon geworfene Flasche eine 17-Jährige am Kopf. Sie erlitt eine Platzwunde und musste in einer Unfallhilfestelle behandelt werden.
- Körperverletzungen: Mehrere Prügeleien beschäftigten die Polizei. In der Lindenstraße wurde ein 23-Jähriger von zwei Männern (17, 19) zusammengeschlagen, in der Mozartstraße wurden zwei junge Männer durch Schläge mit einer Glasflasche verletzt. Eine Polizistin wurde dabei bespuckt und ihr Funkgerät aus der Hand geschlagen.
- Anscheinswaffen: Zwei junge Männer (20, 22) sorgten mit täuschend echt wirkenden Waffen für Aufregung – einer von ihnen soll auf der Zülpicher Straße sogar den Abzug betätigt haben. Beide wurden kontrolliert, die Waffen beschlagnahmt und Strafanzeigen wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz gefertigt.
- Exhibitionist am Brüsseler Platz: Ein 32-jähriger Mann entblößte sich vor einem Gruppenwagen der Polizei und begann zu onanieren. Er war stark alkoholisiert und kam in Gewahrsam.
- Lebensgefahr nach internistischem Notfall: Gegen 15.10 Uhr brach ein 58-jähriger Mann auf der Rheinuferpromenade zusammen und zog sich eine schwere Kopfverletzung zu. Passanten leisteten Erste Hilfe, der Mann wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Über 50 alkoholisierte Fahrer gestoppt
Neben den Einsätzen zu Fuß war die Polizei auch im Straßenverkehr aktiv: Bei 230 Verkehrskontrollen wurden mehr als 50 alkoholisierte E-Scooter- oder Autofahrer gestoppt.
In 17 Fällen ordneten die Beamten Blutproben an, mindestens sechs Führerscheine wurden beschlagnahmt.
So lief der 11.11. in Köln
Auch wenn es einzelne Straftaten und gefährliche Situationen gab, bewertet die Polizei den 11.11. insgesamt als friedlich und geordnet. Die Bilanz zeigt: Der Start in die neue Session verlief ausgelassen, aber überwiegend kontrolliert – so, wie es sich viele Jecke wünschen.



