Zeughaus Köln

Stadt entfernt historische Fensterläden am Zeughaus für Instandsetzung

Das Zeughaus am Rheinufer verliert vorübergehend sein markantestes Ornament: Die rot-weißen Fensterläden des Kölnischen Stadtmuseums werden noch im Juli demontiert und eingelagert. Die für das städtische Wahrzeichen charakteristischen Klappläden prägen seit der Wiedereröffnung des Museums 1984 das Erscheinungsbild des historischen Bauwerks.

Nach rund vier Jahrzehnten im Freien haben Witterungseinflüsse an den etwa 180 Schlagläden deutliche Spuren hinterlassen. Um langfristige Schäden und Gefährdungen für Besucherinnen und Besucher zu vermeiden, hat die Museumsleitung die vorübergehende Einlagerung beschlossen. „Uns ist bewusst, welche emotionale, identitätsstiftende Bedeutung diese Fensterläden für viele Menschen haben“, erklärt Museumsdirektor Dr. Matthias Hamann in einer Mitteilung der Stadt.. (Foto: Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Hintergrund und Bedeutung

1984 hatten sich Stadt und Museum für eine für damalige Verhältnisse ungewöhnlich moderne Dauerpräsentation entschieden. Die Fensterläden in den Kölner Stadtfarben symbolisierten den Neuanfang des Hauses und setzten zugleich ein gestalterisches Zeichen im Stadtraum.

Seitdem sind sie ein unverkennbares Element des UNESCO-Welterbe-Baus, der zu den ältesten profanen Backsteingebäuden Kölns zählt. Seit über 30 Jahren steht das Flügelauto von HA Schult auf dem Turm des Zeughauses.

Zeughaus in Köln: Ablauf der Maßnahmen

Die anstehende Demontage erfolgt in enger Abstimmung mit Denkmalpflegern, Restauratorinnen und Spezialfirmen. Die einzelnen Schlagläden werden vorsichtig abgenommen, nummeriert und in einer kontrollierten Lagerhalle untergebracht. Dort werden sie zunächst auf ihre Substanz geprüft und auf notwendige Arbeiten hin analysiert.

Die anschließenden Instandsetzungsmaßnahmen könnten je nach Befund von großflächigen Nachlackierungen bis hin zu Teilersatz beschädigter Holzteile reichen.

Ausblick

Wann die Fensterläden zurückkehren, wird sich nach Abschluss der ersten Prüfungen entscheiden. „Die Einlagerung und Überprüfung erfolgt mit größter Sorgfalt und unter Einbeziehung zahlreicher Fachkräfte“, betont Hamann.

Ein genauer Zeitplan für die Wiedermontage stehe daher noch aus. Besucherinnen und Besucher des Kölnischen Stadtmuseums müssen vorerst auf das farbenprächtige Bild verzichten, können sich jedoch auf eine fachgerechte Restaurierung und eine ebenso feierliche Rückkehr der Läden freuen.

Über das Zeughaus in Köln

Das Kölner Zeughaus wurde zwischen 1594 und 1606 als städtisches Waffenarsenal errichtet und steht auf den Resten der römischen Stadtmauer an der Burgmauer. Nach Umbauten im 19. Jahrhundert und schwerer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde es in den 1950er-Jahren wiederaufgebaut und ist seit 1980 als Denkmal geschützt.

Der schlichte Backsteinbau misst rund 67 × 17 Meter, verfügt über ein durchgehendes Satteldach mit Treppengiebeln und einen achteckigen Treppenturm. Bis 2021 war er Teil des Kölnischen Stadtmuseums; heute dienen die oberen Geschosse als Werkstätten und Verwaltung, während das Erdgeschoss nach einem Wasserschaden leersteht.

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