Giebelhäuser in der Kölner Altstadt

Giebelhäuser in der Altstadt: Köln droht Trostlos-Baustelle an Foto-Hotspot

Sie sind das beliebteste Foto-Motiv in der Kölner Altstadt. Die bunten Giebelhäuser am Fischmarkt werden jeden Tag tausende Male fotografiert. Die Bilder davon gehen um die Welt, werden auf Social Media geteilt und stehen stellvertretend für die historische Kölner Altstadt als Touristenmagnet.

Die fünf Häusern sind aktuell jedoch nur drei übrig. Die Holzkonstruktion des grünen und organgefarbenen Giebelhauses war zuletzt nicht mehr zu retten. Die Häuser mussten abgerissen werden. Seitdem ist auch eines der wichtigsten Kölner Fotomotive zerstört.

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Koelner Dom

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Immerhin: Zur Europameisterschaft im Sommer hatte der Bauherr, die Centralis Immobilien GmbH mit Sitz in Hamburg, eine große Plane vor die zwei abgetragenen Giebelhäuser angebracht. Sie rekonstruierten zumindest vordergründig die Fassade, sodass das Foto-Motiv für Touristen aus aller Welt erhalten bleibt.

Wer jedoch zuletzt an den Häusern entlang ging, musste feststellen: Der Plane ist wieder weg. Wer nun auf Fischmarkt auf die Häuser schaut, der sieht: nichts mehr. Die Baustelle ist mit einer schwarzen Plane abgedeckt. Von den ursprünglich fünf Häuser sind drei übrig – das beliebte Foto-Motiv existiert aktuell nicht mehr.

Giebelhäuser in der Kölner Altstadt: Bleibt das jetzt so?

Dass die privaten Baustellen an besonders exponierten Orten in Köln schnell zum optischen Ärgernis werden können, war bereits in den vergangenen Jahren beim Dom Hotel am Roncalliplatz zu sehen: Hier hingen über Jahre zum Teil zerfetzte Planen und gaben direkt neben dem Dom ein unwürdiges Bild ab.

  • Muss man das nun auch für die Giebelhäuser befürchten?

Die Stadt Köln hat zumindest keine Handhabe auf das Aussehen der Baustellen: „Es gibt keine Rechtsvorschriften, die der Stadt neben den notwendigen Verkehrssicherungsmaßnahmen Vorgaben zum Erscheinungsbild gegenüber Dritten auf deren privaten Grund und Boden erlauben“, erklärt eine Sprecherin der Stadt Köln auf meine Anfrage.

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Stadt Köln hat keine Handhabe auf Aussehen der Baustelle

Bei städtischen Baustellen gebe es die „Baustelleneinrichtungsqualität“, die einen gewissen Rahmen sicherstellt. Das ist bei privaten Baumaßnahmen – wie bei den Giebelhäusern – nicht der Fall. Heißt: Der Bauherr kann die Baustelle so lassen, wie sie jetzt ist – auch wenn es sich um das beliebteste Foto-Motiv der Stadt handelt.

Für die Fassadennachbildung zur Europameisterschaft hat der Hauseigentümer laut Stadt Köln eine temporäre Baugenehmigung beantragt: „Diese temporäre Baugenehmigung umfasst auch darüber hinaus die Zusatzvariante bis 16.09.2024 eine reine Fassadennachbildung mit diesem Gerüst vorzunehmen“, so eine Stadt-Sprecherin.

Inhaber äußert sich nicht

Ob das passiert, ist jedoch allein dem Eigentümer überlassen. Was sagt der Eigentümer dazu? Die Centralis Immobilien GmbH mit Sitz in Hamburg ließ eine mehrfache Anfragen dazu unbeantwortet.

Laut Homepage ist die Firma „spezialisiert auf die Entwicklung und Revitalisierung von Hotels und Serviced Apartments in Bestlagen im deutschsprachigen Raum.“

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Kölner befürchten „modernen Wiederaufbau“ der Giebelhäuser

Weil die Giebelhäuser mit historischer Bausubstanz nicht wieder aufzubauen sind, befürchten viele Kölner eine modernen Wiederaufbau der Häuser.

Der Ortsverband Köln des Vereins Stadtbild Deutschland hat eine Petition „Für einen orginalgetreuen Wiederaufbau der Altstadthäuser am Kölner Fischmarkt“ gestartet.

Darin heißt es: „Die Fachwerkhäuser Fischmarkt 1-3 (Martinswinkel) gehören zu einer der bekanntesten Stadtansichten Kölns. Sie zählen nach den schweren Kriegsschäden in der Altstadt zu den letzten verbliebenen Zeitzeugen einer Geschichtsepoche, die für Kölns Identität und Bild prägend war, dem Mittelalter.“ Bislang haben über 4500 Menschen die Petition des Vereins unterzeichnet.

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1 Kommentar

  • Könnte es sein, dass es noch keinen neuen Werbeträger zur Finanzierung gibt.

    Das VW Logo war ja sehr deutlich 😉

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