Dieses Haus ist in Köln einmalig und absolut ungewöhnlich. In der Escher Straße in Köln Nippes staut sich in der Regel häufig der Berufsverkehr. Wer hier im Auto vorbeikommt, schenkt dem Haus in der Escher Straße 50 für gewöhnlich keine große Beachtung. Dabei ist die Außenfassade eines der ungewöhnlichsten Haus-Kunstwerke in Köln.
Nur rund 100 Meter von der S-Bahn Station Köln-Nippes liegt das so genannte Kriescher-Haus. Die Fassade des Eck-Hauses erstreckt sich von der Escher Straße hinein in die Kleine Hartwichstraße.
Kriescher Haus in Nippes: Umbau im Jahr 2005
Alle Fenster sind verziert, hier ist ausnahmsweise kein Graffiti an der Fassade zu sehen. Über der Ecktür prangt ein großer alter Schriftzug: Kriescher. Er erinnert an die Gaststätte Kriescher, die hier von 1903 bis 2013 über 100 Jahre ein Treffpunkt im Veedel war.
Bis heute kann man Rezensionen zur Gaststätte auf Google nachlesen: „Sehr gutes Essen zu sehr moderaten Preisen – auf Nachfrage wird auch fast jeder Sonderwunsch erfüllt! Der Service ist sehr gut – man muss nur damit umgehen können, dass die Wirtin schon mal ein Viertelstündchen ein Schwätzchen mit einem Gast hält. Wenn man sich darauf einlassen kann, kann man sich fast wie Familie fühlen“, heißt es unter anderem in einer Bewertung.
Anzeige:Früher war hier die Gaststätte Kriescher
Die Gaststätte ist seit 10 Jahren Geschichte. Heute geht es durch die Ecktür nicht mehr in einen Schankraum, sondern in ein Immobilienbüro. Das Haus und das Immobilienbüro gehören nach wie vor der Eigentümerfamilie, die auch früher die Gaststätte betrieben hat.
Erst im Jahr 2005 wurde die Fassade so umgestaltet und bekam ihr heutiges Aussehen. Verantwortlich dafür war damals der Kölner Künstler Ali Yünlü. In der Fassadengestaltung sind Mosaike und Natursteinfragmente zu sehen. Vor allem sind viele Figuren und Elemente in einer 3D-Optik angelegt und geben der Fassade ein besonderes Aussehen, das angelehnt an die Werke des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser ist.
In der zentralen Ecke über der früheren Gaststätten Tür schweben mehrere Figuren, die in aufwendige Mosaike übergehen. Jedes Fenster hat eine individuelle Verzierung, wodurch die Fassade zu einem echten Blickfang im Veedel wird. Es lohnt sich, hier etwas länger stehenzubleiben und alles auf sich wirken zu lassen.
Weiteres buntes Haus in Nippes
Hinter der ungewöhnlichen Fassade steckte damals auch ein gewisses Kalkül der Immobilienbesitzer: „Wenn man Außergewöhnliches anbietet, erhöht das auch die Vermarktungsmöglichkeiten,“ sagten sie 2005 gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger. In dem Hauskomplex werden von möblierten Appartements bis hin zur Dachgeschossmaisonettewohnung verschiedenen Wohnungen zur Miete angeboten.
Übrigens: In Nippes hat haben die Besitzer des Kriescher-Hauses ein weiteres buntes Haus: Das Haus in der Krüthstraße 10 ist ebenfalls in ihrem Besitz. Hier sieht die Außenfassade aus, wie eine bunte Mauer aus Legosteinen (Foto).
Das Kriescher Haus ist in der Escher Straße 50 und von der S-Bahn Station Köln-Nippes etwa 100 Meter entfernt.
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