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Bömmel Lückerath von den Bläck Fööss

Bömmel Lückerath: Ein Leben für die Bläck Fööss

Am 31. Dezember 2022 ging eine Ära zu Ende: Mit Bömmel Lückerath (73) und Erry Stoklosa (75) verließen die letzten beiden Gründungsmitglieder die Bläck Fööss für immer. Seit Gründung der Band am 15. August 1970 waren Günther Antonius „Bömmel“ Lückerath mit an Bord, im Oktober 2022 verkündete er gemeinsam mit Erry Stoklosa den Ausstieg aus der Band. (Foto: IMAGO / Future Image)

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Das Silvester Konzert 2022/23 in der Lanxess Arena war der letzte gemeinsame Auftritt der „alten“ Fööss. Mit Bömmel Lückerath ging bei den Fööss eine Ikone, die auch nach seinem Ausscheiden bei den Menschen in Köln eine unglaubliche Beliebtheit genießt. In 52 Jahren mit der Band hat er alles miterlebt, den Großteil seines Lebens mit den Bläck Fööss verbracht: Jedes Jahr 200-250 Auftritte, dazu 43 Alben und 450 Lieder mit den Fööss.

Gitarre, Banjo, Mandoline, Geige und Gesang – diese Aufgaben hatte Bömmel Lückerath laut Homepage der Fööss in der Band übernommen. Bömmel kommt von der Schäl Sick, seine Mutter nahm ihn früher einmal im Monat von Rath mit nach Nippes in den Golde Kappes. Dort gab es Hämmche, wie Bömmel 2020 mal dem Express erzählte.

Bömmel Lückerath: Schlaganfall auf dem Alter Markt

Die letzten Gründungsmitglieder haben stets betont, nicht bis in alle Ewigkeit auf der Bühne stehen zu wollen. Nicht nur das Alter spielte eine Rolle, auch die Gesundheit war dafür ein Grund: Am 1. März 2019 erlitt Lückerath abends beim Sternmarsch auf dem Alter Markt einen Schlaganfall und musste mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Er konnte seinen linken Arm nicht mehr heben und zunächst nicht mehr sprechen. Eine Erinnerung daran hatte er im Nachhinein kaum noch.

Bömmel kämpfte sich zurück. Im September 2019 stand er erstmals für zwei Lieder beim Fööss-Open Air im Tanzbrunnen wieder auf der Bühne („Do bin ich wieder!“) – 4000 Kölsche jubelten ihm damals zu. Anfang 2020 war er wieder komplett mit den Fööss unterwegs.

Doch es wurde nicht wieder wie früher, wie er 2022 gegenüber der Kölnischen Rundschau erklärte: „Tatsächlich fühle ich mich gesundheitlich ziemlich beeinträchtigt.“ Bis heute würden motorische Fähigkeiten fehlen und auch nicht mehr zurückkommen.

Bläck Fööss: 20.000 vor dem Kölner Dom

Ihren vorläufigen Höhepunkt und heimlichen Abschied hatten die Bläck Fööss im Sommer 2022 mit den drei jetzt schon legendären Konzerten auf dem Roncalliplatz vor insgesamt rund 20.000 Zuschauern. Auch hier kam auf der Bühne sein Humor durch: „Wenn man im Alter schön bekloppt bliev, dann kann nichts passieren“, rief er damals den Leuten entgegen.

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Bömmel Lückerath: „Kölsch wieder salonfähig gemacht“

Die Silvester-Party in der Lanxess Arena war übrigens schonmal ein Abend des Abschieds für die Bläck Fööss: Zum Jahreswechsel 2016/17 verabschiedete sich Kafi Biermann von der Band. Er war 1995 als Nachfolger von Tommy Engel zur Band gekommen und blieb über 20 Jahre bei den Fööss.

Unbestritten ist der Verdienst der Fööss für die kölsche Sprache: „Kölsch galt damals als Deppen-Sprache. Wie haben es wieder salonfähig gemacht“, sagte Lückerath einmal gegenüber der Kölnischen Rundschau.

Die Bedeutung von Leuten für Menschen erkennt man auch daran, wie viel Anteilnahme ihnen zuteil wird, wenn es ihnen mal nicht so gut geht. Gemessen daran ist Bömmel Lückerath einer der prägendsten Musiker Kölns der letzten 50 Jahre gewesen.

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3 Kommentare

  • Komander Peter

    Schade, aber der Abschied war unvermeidlich. Mit Respekt muss man akzeptieren. Alles Gute Bömmel, bleibt gesund. Mit deiner und der Bläck Fööss Musik bleibst du und die Band ständig ein Gast bei uns zu Hause.

  • hannelore schneider

    lieber bömmel,,wir werden dich und erry schmerzlich vermissen.
    aber ich kann euch auch gut verstehen ich bin auch gut über die 70 und da geht es nicht mehr so gut wie früher.
    ihr wart immer meine lieblingsband und war auch schon im vater rhein damals unterwegs ,
    und ihr habt mich dann mein restliches leben immer begleitet.
    war auf vielen konzerten und auch dieses jahr auf dem roncalliplatz bei 50 +2
    es war so toll
    besser kann man sich garnicht verabschieden
    erry kenn ich auch aus westhoven dort ist er ja zu hause so wie ich
    aber ich habe auch schon in rath heumar gewohnt
    oben neben der tankstelle in dem weissen haus
    ich wünsche euch beiden viel gesundheit und geniesst nun die ruhe
    werde euch immer in guter erinnerung behalten
    aber auch weiterhin der band treu bleiben
    alles gute und nette grüsse
    hannelore schneider

  • Es war im Jahre 2016 oder 2017. Damals habe ich für German Wings Check-in und Boarding am Cologne Bonn Airport gemacht. Es waren Herbstferien, ich saß am Check- in Schalter und es war so viel zu tun, so viele Menschen standen im Terminal. Andauernd fielen die Transportbänder aus, die gute Laune ging den Menschen schon ziemlich flöten und wir haben wie am Fließband eingecheckt, ziemlich mechanisch und stupide. Auf einmal stutze ich, ob des Namens auf dem Personalausweis, hebe den Kopf und glaube, meinen Augen nicht zu trauen, Bömmel Lückerath und seine Frau stehen am Schalter: „Herr Lückerath, ich kann da im Namen meiner ganzen Familie und meines gesamten Freundeskreis sprechen. Wir wollten Ihnen immer schon einmal sagen, wie viel Freude Sie und Ihre Kollegen uns unser ganzes leben hindurch bereitet haben.“ “ Na, wenn Sie et sagen, dann wird das ja wohl stimmen, Dankeschön.“ Das war seine Antwort und mir blieb noch, den beiden einen schönen Urlaub zu wünschen. Noch heute bin ich stolz auf meine Geistesgegenwart, dieses Lob angebracht zu haben.
    Eigentlich sollten die Black Föös und die Höhner auch Weltkulturerbe werden. Sie haben so viel Glück und Lebensfreude gegeben, sind Rheinlandbotschafter in der ganzen Welt, vermitteln Stolz auf rheinische und kölsche Herkunft und Sprache, sorgen dafür, dass man de Föös nicht stillhalten kann und tanzen oder zumindest schunkeln muss, bei ihren Liedern. Der vergleich hinkt nur ein gaaanz kleines Bisschen. Sie sind die Peles der Volksmusik, auch was Anstand, Ehre, Bodenständigkeit betrifft – Heute fast Fossile aus einer anderen, besseren, geruhsameren und liebevolleren Zeit. Viele Grüße Angelika Donoval

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