Die Höhner sind wie die Bläck Fööss Urgesteine der kölschen Musik und haben in den vergangenen fünf Jahrzehnten zweifellos Geschichte geschrieben. Wahnsinn, wie viele Hits die Band hervorgebracht hat, die zum Teil in ganz Deutschland gesungen wurden: Viva Colonia, Die Karawane zieht weiter, Steh auf – mach laut, Echt Fründe, Loss mer fiere – die Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Die Höhner sind es auch, die die FC-Hymne an einem Freitagabend im Februar 1998 zum 50-jährigen Vereinsjubiläum des 1. FC Köln erstmals auf der Tartanbahn des alten Müngersdorfer Stadions vor dem Spiel sangen (Der FC verlor damals 1:2 und stieg am Ende der Saison ab).
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Im Kölner Maritim-Hotel am Heumarkt gibt es derzeit zu Ehren der Höhner derzeit eine Ausstellung mit dem Titel „50 Jahre Höhner“. Die Ausstellung ist kostenlos und über das Foyer des Hotels verteilt aufgebaut. Wer gerade in der Nähe ist, kann hier ruhig mal einen 30-minütigen Abstecher machen. Denn die Ausstellung erzählt einige Geschichten über die Band, die viele so noch nie gehört haben und zeigt Originale der Vergangenheit, wie Platten, Fotos oder die erste Autogrammkarte.
Hier sind vier Beispiele für Geschichten zu den Höhner, die kaum jemand kennt:
Höhner: 118 DM pro Auftritt in den 70ern
In der Ausstellung sind zwei DIN A4-Zettel, die fein säuberlich die Gagen ihrer Auftritte in den 1970er-Jahren aufgelistet haben. In der ersten Session 1972/73 bekamen die Höhner pro Auftritt im Durschnitt eine Gage von 118 Mark. Bei ihren 67 Auftritten verdiente die Band also 7925 DMark. Hier seht ihr die Gagen-Liste aus der Ausstellung:
Anzeige:Zwei Höhner-Bandmitglieder waren Lehrer
In ihren Anfangsjahren arbeiteten die Bandmitglieder Peter Werner und Janus Fröhlich hauptberuflich als Lehrer. Die Schüler freuten sich damals, wenn die Höhner in der Nacht vorher unterwegs waren, denn der Unterricht am nächsten Morgen war dann etwas entspannter. Peter Werner hat in seiner Examensarbeit fürs Lehramt 1200 Karnevalslieder analysiert.
Erste Schallplatte schwarz im Ausland gepresst
Ihre erste Schallplatte „Et jeit nix üvver Ostermann“ hatten die Höhner schwarz in Belgien pressen lassen und die 2000 Exemplare händisch gefaltet und eingepackt. Die Schallplatte verkaufte die Band bewusst vor den Toiletten der Sitzungssäle. Das Kalkül damals: Am Klo sitzt die Geldbörse lockerer. Der Plan ging auf, die 2000 Platten waren schnell ausverkauft.
Henning Krautmacher als Pizzabäcker
Jeder kennt „Pizza Wundaba“ von der Höhnern und das Video mit Henning Krautmacher als Pizzabäcker. Was heute lustig anmutet, war damals wichtig für die Band: Es war das erste große Stück der Höhner mit Henning Krautmacher als Sänger.
Der damalige Frontmann Peter Horn hatte zuvor seinen Ausstieg angekündigt. Und man fragte sich: Wird Henning Krautmacher seinen Vorgänger ersetzen können?
Die Antwort war schnell klar: ja! Das Lied wurde der erste bundesweite Hit der Höhner mit 30.000 verkauften Platten. Dazu gab es eine Pizzabäcker-Puppe, die sich 40.000 Mal verkaufte. Der Sänger der Höhner war fortan Henning Krautmacher.
Vielleicht erinnern sich auch noch einige von euch an die Auftritte der Höhner im alten Müngersdorfer Stadion Ende der 80er-Jahre. Damals kämpfte der FC um die Meisterschaft und das Pizza-Lied wurde in „Oh lala, wer wird Deutscher Meister…?“ umgedichtet.
Die Ausstellung 50 Jahre Höhner ist bis zum 12. Februar 2023 im Foyer des Maritim Hotels am Kölner Heumarkt zu sehen. Der Eintritt ist frei. Wer in der Nähe ist, sollte sich rund 30 Minuten Zeit nehmen, um alle Stationen in Ruhe anschauen zu können.