1. FC Köln

1. FC Köln muss 2022/2023 nochmal 20 Prozent beim Kader sparen

Der 1. FC Köln steht in der Saison 2021/22 sportlich blendend da. Der Verein wird jedoch in der kommenden Saison mit nochmals weniger Mitteln auskommen müssen, als es in dieser Saison der Fall war. Wie der neue Geschäftsführer Christian Keller bei seiner Vorstellung bekannt gab, wird der Etat für die Lizenzspieler noch einmal um rund 20 Prozent reduziert werden.

„Ein gutes Stück Zukunft wurde verfrühstückt“, sagte Keller bei seiner Vorstellung. Damit gemeint waren die riesigen Umsatzverluste des Vereins während der Corona-Pandemie von rund 85 Mio. Euro.

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Was bedeutet das für den Kader des 1. FC Köln in der kommenden Saison?

Der 1. FC Köln hat zu dieser Saison das Kunststück fertiggebracht, ein sattes Transferplus zu erzielen und gleichzeitig sportlich einen Schritt nach vorne zu machen. Das ist dem Verein zuvor viele Jahre lang nicht gelungen. Häufig wurde viel investiert, aber mit geringem Ertrag. Dieses Kunststück wird der 1. FC Köln in der Saison 2022/23 wieder schaffen müssen.

Den „Altlasten“ mit langen Verträgen und guten Gehälten aus der Armin Veh-Zeit hat sich der Verein mittlerweile in großen Teilen entledigt. Mit Blick auf den Kader in der nächsten Saison gibt das 20 Prozent Sparziel aber einige Hinweise, was passieren könnte.

Timo Horn

Timo Horn ist einer der Top-Verdiener im Kader, aktuell aber nur die Nummer 2 hinter Marvin Schwäbe. Aus wirtschaftlicher Sicht wäre es nur folgerichtig, wenn sich der FC von seinem langjährigem Stammkeeper im Sommer trennt. Ob man ihm eine Abfindung wird zahlen müssen, oder sogar noch eine kleine Ablöse kassiert (Marktwert laut Transfermarkt: 2,8 Mio.) ist derzeit völlig unklar.

Ellyes Skhiri

Der Verkauf von Ellyes Skhiri im Sommer dürfte vor diesem Hintergrund ebenfalls sehr wahrscheinlich sein. Vor einem halben Jahr galt Skhiri noch als unersetzliche Maschine auf der 6er Position. Es ist Baumgarts Verdienst, dass es mit Salih Özcan hier nunmehr eine gleichwertige Alternative gibt. Umso wichtiger wird es für den FC sein, Özcan langfristig zu binden.

Anthony Modeste

Auch ein Verkauf von Anthony Modeste scheint im Sommer vor dem Spar-Ziel nicht ausgeschlossen. Der FC würde im letzten Jahr ein großes Gehalt (über 3 Mio./Jahr) sparen, kassiert vielleicht noch eine kleine Ablöse. Dass der FC den Top-Vertrag des 33-jährigen Stürmers (Marktwert laut Transfermarkt: 3 Mio.) ohne Not über 2023 hinaus verlängert, erscheint bei den nun rational agierenden Akteuren eher unwahrscheinlich.

Die geschätzt ebenfalls ordentlich dotierten Verträge von Jannes Horn und Louis Schaub laufen im Sommer aus. Auch ein Verbleib von Sebastian Andersson über den Sommer 2022 hinaus ist nicht gesichert. Hier ist also ebenfalls Einsparpotenzial vorhanden.

Schaut man noch einmal auf das 20 Prozent Ziel könnte sich der FC durch einen Verkauf von Skhiri und mehreren Abgängen bei den genannten Spielern schon ordentlich Luft verschaffen, was sogar noch etwas Spielraum für kluge Verstärkungen lassen würde.

Fest steht jedenfalls: Wenn der FC in der Saison 2022/23 eine gute Rolle in der Liga spielen will, muss der kommende Transfersommer ähnlich sitzen, wie der vor der aktuellen Saison.

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Rechnung: Wie viel Geld die Geisterspiele den 1. FC Köln kosten

Für den FC war die erste Geisterspiel-Phase von März 2020 bis in den Mai 2021 nicht nur sportlich, sondern auch finanziell problematisch. FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle bezifferte den Verlust für den Verein pro Geisterspiel auf 1,8 Mio. Euro. Dazu kam: Durch die fehlende Unterstützung von den Rängen die Mannschaft in der Geister-Saison extrem heimschwach. In 17 Spielen im eigenen Stadion holte die Mannschaft 14 Punkte.

In der Saison 21/22 sollte für den FC alles besser werden: Steffen Baumgart sorgte als Trainer für eine sportlich andere Ausrichtung und schon ab dem 1. Spieltag durften auch wieder Zuschauer ins Stadion. Die Rückkehr der Zuschauer sorgte dafür, dass das Einnahmen-Problem durch Zuschauerbeschränkungen zunächst in den Hintergrund rückte. Für drei Heimspiele konnte der Klub sogar zur Vollauslastung zurückkehren. Tatsächlich aber ist es auch in dieser Saison existent – und wird dem Klub einmal mehr hohe Millionenverluste bescheren, wie die folgende Rechnung zeigt, die auf Schätzungen beruht.

Vor allem die zunächst beschlossenen Geisterspiele für den Januar 2022 und die ungewisse Perspektive treffen den finanziell wackelig aufgestellten Klub erneut hart – so gut die sportliche Situation mit Platz 8 nach der Hinserie auch sein mag.

Diese Rechnung schätzt, wie hoch der Verlust für Köln in der Saison 2021/2022 durch fehlende Zuschauereinnahmen bereits war. Als Grundlage haben wir die angesprochenen Heimspiel-Einnahmen von 1,8 Millionen Euro genommen. Ihr sieht in der folgenden Auflistung, wie hoch die Auslastung bei welchem Spiel war und welcher Verlust sich daraus ergab.

Die Hinrunde 21/22 des 1. FC Köln

  • 1. FC Köln – Hertha
    16.500 Zuschauer, 33 Prozent Auslastung
    Verlust: 1,2 Mio.
  • 1. FC Köln – Bochum
    25.000 Zuschauer, 50 Prozent Auslastung
    Verlust: 0,9 Mio.
  • 1. FC Köln – Leipzig
    25.000 Zuschauer, 50 Prozent Auslastung
    Verlust: 0,9 Mio.
  • 1. FC Köln – Fürth
    40.000 Zuschauer, 80 Prozent Auslasung
    Verlust: 0,36 Mio.
  • 1. FC Köln – Leverkusen
    49.600 Zuschauer, 100 Prozent Auslastung
    Kein Verlust
  • 1. FC Köln – Union Berlin
    49.000 Zuschauer, 100 Prozent Auslastung
    Kein Verlust
  • 1. FC Köln – Mönchengladbach
    50.000 Zuschauer, 100 Prozent Auslastung
    Kein Verlust
  • 1. FC Köln – Augsburg
    15.000 Zuschauer, 30 Prozent Auslastung
    1,26 Mio. Verlust
  • 1. FC Köln – Stuttgart
    15.000 Zuschauer, 30 Prozent Auslastung
    1,26 Mio. Verlust

In diesen neun Hinrundenspielen konnte Köln gemäß der Rechnung theoretisch 9×1,8 Mio. Euro mit den Heimspielen einnehmen, also 16,2 Mio. Euro. Durch die Corona-Beschränkungen sind ihm in allen Heimspielen geschätzt 5,88 Mio. Euro an Einnahmen entgangen. Wir haben die nicht verkauften Rest-Tickets gegen Union und Leverkusen in diesem Fall nicht mit eingerechnet.

Das sind 36,2 Prozent – eine erhebliche Zahl, die man so kaum auf dem Zettel hat.

Das Problem: In der Rückrunde droht diese Quote nicht besser, sondern eher schlechter zu werden. Die Heimspiele im Januar 2022 fast ohne Zuschauer stattfinden. Pro Spiel droht hier also ein Verlust von nahezu 1,8 Mio. Euro. Dass man im Laufe des Februars oder März zügig zur Vollauslastung zurückkehren wird, daran glaubt derzeit wohl niemand.

Für die Rückrunde droht also ein noch größerer Ausfall an Zuschauer-Einnahmen, als die – geschätzten – 5,88 Mio. in der Hinserie. Heißt: Der FC wird auch in dieser Saison wieder deutlich mehr als 10 Mio. Euro allein durch fehlende Zuschauereinnahmen verlieren.

Die Mindereinnahmen in der Hinrunde waren einkalkuliert, sollte es in der Rückrunde über einen längeren Zeitraum zu Geisterspielen kommen, dürfte das den FC hart treffen.

(Linktipp: Das große FC-Quiz: Wie viele der 20 Fragen zum 1. FC Köln in den 90er-Jahren kannst du korrekt beantworten?)

Die Zahlen zum Transfer von Julian Chabot zum 1. FC Köln

Nach den Abgängen von Jorge Meré und Raphael Czichos, Noah Katterbach und Sava Cestic hat der 1. FC Köln einen neuen Innenverteidiger verpflichtet. Der FC leiht Julian Chabot für anderthalb Jahre von Sampdoria Genua aus.

  • Der 1. FC Köln zahlt eine Leihgebühr von rund 300.000 Euro für anderthalb Jahre
  • Chabot erhält einen Vertrag beim 1. FC Köln bis Sommer 2023
  • Der 1. FC Köln besitzt eine Kaufoption und kann Chabot nach der Leihe für eine Ablöse von rund 2,7 Mio. Euro fest verpflichten, wie der Express schreibt. Eine Kaufpflicht für den Spieler greift, wenn er eine bestimmte Anzahl an Einsätzen für den FC absolviert hat.

Eine vergleichsweise gute Rechnung für den 1. FC Köln, mit der man kaum finanzielles Risiko eingeht: Steffen Baumgart hat anderthalb Jahre Zeit, den Spieler weiterzuentwickeln. Gelingt das, kann der FC die Kaufoption ziehen. Gelingt das nicht, wechselt er zurück nach Genua.

Der FC macht sich einmal mehr lange Vertragslaufzeiten bei anderen Vereinen zunutze. So kann ein Spieler mit Potenzial ohne Risiko ausgeliehen werden, statt ihm einen langen Vertrag zu gehen, wie es sonst beim FC üblich war.

Wer ist Julian Chabot?

Chabot ist 23 Jahre alt, 1,95 Meter groß und wurde in Hanau geboren. Sein derzeitiger Marktwert liegt laut dem Portal Transfermarkt bei 2,8 Mio. Euro. In der Jugend spielte er für Darmstadt 98, Eintracht Frankfurt, den 1. FC Nürnberg und RB Leipzig.

Im Herrenbereich wechselte er von Leipzig in die Niederlande, spielte dort zunächst für Sparta Rotterdam und wechselte 2018 für 1,2 Mio. Ablöse zum FC Groningen. Ein Jahr später wechselte er für 3,5 Mio. Euro von Groningen zu Sampdoria Genua. Nach einer Saison bei Sampdoria wurde er für 200.000 Euro an den Erstligisten Spezia Calcio ausgeliehen. Der Aufsteiger belegte in der Saison 20/21 in der Seria A Platz 15 und schaffte den Klassenerhalt. Chabot machte 25 Spiele und erzielte 1 Tor.

Fast-Treffen mit Steffen Baumgart

Für Genua stand Chabot in der Saison 21/22 4x in der Startelf und wurde 7x eingwechselt. Er war bei 11 Spielen im Kader, ohne eingwechselt zu werden. Für Sampdoria bestritt er in den anderthalb Jahren insgesamt 17 Spiele und erzielte ein Tor.

Zwischen 2014 und 2019 spielte er für die U17, U19, U20 und U21 Auswahlmannschaft von Deutschland, machte hier insgesamt 13 Spiele. Sein bislang einziges Spiel im deutschen Herrenbereich machte er am 11. Dezember 2016 für RB Leipzig II in der Regionalliga Nordost im Berliner Poststadion gegen den Berliner AK. Kurios: Wenige Wochen vorher, Ende August 2016, hatte der BAK seinen damaligen Trainer entlassen: Steffen Baumgart.

Als damals 18-jähriger wurde er gegen den Berliner AK in der 78. Minute eingewechselt. In dieser Zeit spielte er außerdem in der U19 Bundesliga Nord/Nordost bei RB Leipzig. Im Herren-Bereich erzielte er in den Niederlanden und Italien bislang 5 Tore – alle per Kopf. Ausfälle aufgrund von Verletzungen hatte Chabot bislang fast aussschließlich aufgrund von Sprunggelenksproblemen.

Steffen Baumgart und seine besten Sprüche

Für alle, die in den vergangenen Wochen auch gerne die Interviews und Gespräche mit Steffen Baumgart geschaut haben: Hier liest du die besten Sprüche von Steffen Baumgart als Trainer des 1. FC Köln.

Kicker Rangliste im Winter 21/22 mit acht FC-Spielern

Zwei mal im Jahr bringt der Kicker eine Rangliste heraus, in der die Bundesliga-Spieler bewertet werden. Dabei werden sie aufgeteilt in die Kategorien „Weltklasse“, „internationale Klasse“ und „nationale Klasse“. In der Rangliste zur Winterpause sind insgesamt acht Spieler des 1. FC Köln vertreten.

Sieben von ihnen werden der nationalen Klasse zugeordnet, einer der internationalen Klasse. Sie gehören laut dem Fachmagazin zu den Besten auf ihrer Position in der Hinrunde 2021/2022. Lediglich in den Kategorien Außenbahn Offensiv und Torwart ist kein Spieler aus Köln vertreten.

Hier seht ihr, welche Kölner Spieler dabei sind:

Defensives Mittelfeld:

  • Ellyes Skhiri (internationale Klasse)

Skhiri gehört damit zu den Top 3-Spielern im defensiven Mittelfeld. Nur Kimmich und Goretzka haben ebenfalls die Kategorie internationale Klasse.

  • Salih Özcan (nationale Klasse)

Wer hätte das vor der Saison gedacht? Salih Özcan gehört für den Kicker zu den Top 11 Spielern im defensiven Mittelfeld

  • Dejan Ljubicic (nationale Klasse)

Auch der FC-Neuzugang schaffte auf Anhieb den Sprung in die Rangliste.

Außenbahn defensiv:

  • Jonas Hector (nationale Klasse)
  • Benno Schmitz (nationale Klasse)

Innenverteidiger:

  • Raphael Czichos (nationale Klasse)

Der Kicker bezeichnet Czichos als einen der Schlüsselspieler für Köln.

Offensives Mittelfeld:

  • Mark Uth (Kategorie: nationale Klasse)

Stürmer:

  • Anthony Modeste (Kategorie: nationale Klasse)
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