Der Kölner Dom gehört zu normalen Zeiten zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Deutschland. Rund 20.000 Menschen haben das Gotteshaus vor Corona jeden Tag besucht. Viele kommen zum Beten in den Dom, der überwiegende Anteil aber sind Touristen. Während Corona wurde u.a. der Boden des Dom gekärchert, weil er durch die Menschenmassen dunkel geworden war (hier seht ihr die Fotos davon).
In einem Interview mit dem Domradio wurde der Kölner Domprobst Monsignore Guido Assmann nun nach einem möglichen Eintrittsgeld für den Kölner Dom befragt. Als Beispiel wurde der Salzburger Dom angeführt. Dort müssen Besucher künftig 5 Euro bezahlen, wenn sie die Kathedrale besuchen möchten. In Salzburg will man so den so genannten „Overtourismsn“ in geordnete Bahnen leiten.
Wie steht der Kölner Domprobst zu einem Eintrittsgeld für den Dom?
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„Das Thema kommt immer wieder mal auf die Tagesordnung. Wir haben für den Herbst vorgesehen, nochmal neu darüber zu sprechen und zu überlegen“, erklärte der Domprobst beim Domradio auf die Frage. Im Gespräch verwies er aber zugleich auf die Schwierigkeiten, die er dabei sieht: Der Dom solle eine Kirche für alle Menschen sein, kein exklusiver Club für solche, die es sich leisten können. Auch eine Unterscheidung zwischen Gläubigen und Touristen hält er für schwierig.
Der Kölner Dom kostet pro Tag 33.000 Euro
Dem Domprobst geht es bei diesem Thema weniger um Über-Tourismus, sondern um die Finanzierung des Gotteshauses. Der Erhalt des Gebäudes kostet pro Tag 33.000 Euro. Pro Jahr sind das knapp über 12 Mio. Euro. (Lesetipp dazu: Wer ihn bezahlt, wer ihn besitzt: Wem gehört der Kölner Dom?).
Die Gelder kommen unter anderem durch den Dombauverein, aber auch von Kirchensteuern und öffentlichen Zuwendungen zusammen. „Wenn das nicht mehr möglich ist, dann müssen wir weitere, neue Finanzquellen erschließen“, so der Domprobst.
Gemessen an den täglichen Besuchern könnte ein Eintrittsgeld ein mächtiges Finanzierungsmittel für den Dom sein. Andererseits gehört der Dom niemandem, außer sich selbst – auch der Kardinal ist hier nur Gast. Die Kölner haben seit jeher eine sehr besondere Beziehung zu ihrem Dom, was sich in der großen Unterstützung über den Dombauverein zeigt. Ob ein Eintrittsgeld für die Menschen in Köln vermittelbar wäre, darf stark bezweifelt werden.
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5 comments
Liane Hartung
Wir waren schon sehr oft in Groß Britannien und haben viele Kathedralen besucht. Im Schnitt kostet das zwischen 3,00 und 5,00 € Eintritt. Wieso sollen sich die Touristen unseren wundervollen Dom immer kostenlos ansehen dürfen. In den britischen Kathedralen kommt man nur für die Andachten oder Gottesdienste kostenlos rein – kann man bei uns auch machen. Das Geld muss dann aber auch an die Dombauhütte gehen und nicht an die katholische Kirche. Das muss klar gestellt werden.
Jürgen Schrage
Ganz ehrlich, mir fehlen die Worte. Nicht nur, dass ein Skandal den nächsten jagt. Und jetzt sollen auch noch die Leute Eintritt für den Dom bezahlen? Wofür werden Kirchensteuer erhoben. Damit Anwälte den Missbrauchskandal vertuschen oder damit Gläubige in ihre Kirchen gehen können. Freunde ganz ehrlich jagt endlich diesen Kardinal Woelki in den Ruhestand. Es ist ein Skandal wie diese Kirche mit ihren Menschen umgeht.
Manfred T. Kubicka
Wo ist denn das Problem ? Alle Bewohner Kölns erhalten einen “ DOM-Ausweis “ zum unentgeltlichen und uneingeschränkten Eintritt. Die Horden von Touristen, die teilweise in ungeeigneter Kleidung mit dem Baseball-Käppi auf dem Kopf durch den Dom stürmen zahlen € 10,00. Soweit ich informiert bin, muß dieser Betrag auch in Barcelona für den Besuch der Kathedrale Sagrada Familia entrichtet werden. Damit dürften die Domherren alle ihre finanziellen Sorgen los sein.
Renate
Ein Freiticket für Kölner*innen finde ich gut, auch wenn ich selbst dann ausgeschlossen wäre (Efferen). Ein Eintrittsgeld würde ich aber dennoch sehr gering halten, z.B. 1 oder 2 Euro – es gibt immerhin auch viele Menschen, die das Geld nicht so locker sitzen haben und denen würde ich den Besuch im Dom nicht verwehren wollen.
Friederika Priemer
Wer den Dom wirklich liebt, ist doch bestimmt bereit, Eintritt zu bezahlen, um die enormen Kosten für die Erhaltung des wunderschönen Bauwerks wenigstens teilweise zu decken. Wer weiß denn schon, dass der Dom TÄGLICH 33.000 Euro kostet? Darüber müssten die Besucher doch häufiger informiert werden – Danke euch von „Verliebt in Köln“, dass ihr dieses Thema aufgegriffen habt!
Mir fällt noch eine weitere Finanzquelle ein, nämlich die sommerlichen „Orgelfeierstunden“, die bisher auch kostenlos besucht werden können. Es wird zwar um freiwillige Spenden gebeten, aber ein festgelegtes Eintrittsgeld würden die meisten Orgelmusik-Liebhaber mit Sicherheit akzeptieren, wobei es natürlich KEINE Grenze nach oben gibt! *lächel*
Das meint mit engagierten Grüßen
Friederika Priemer