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Giebelhäuser Köln Altstadt

Giebelhäuschen: Kölner wehren sich gegen „modernen“ Wiederaufbau

Sie sind das Foto-Motiv in der Kölner Altstadt. Tausende Touristen kommen hier täglich entlang und machen Fotos. Die bunten Giebelhäuschen in der Kölner Altstadt stehen für Köln wie kaum ein anderes Ensemble. Die beiden linken Giebelhäuschen musste bereits vor einigen Monaten abgetragen werden.

Zur EM hängt eine große Pläne vor der Baustelle und zeigt die originalgetreue Fassade der Giebelhäuschen. Ob die wieder so aufgebaut wird, ist jedoch fraglich. (Copyright: Stadtbild Deutschland e. V.)

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Kölner fordern originalgetreuen Wiederaufbau

Viele Kölner sind in Sorge und laufen schon jetzt Sturm gegen einen „modernen“ Wiederaufbau. Der Ortsverband Köln des Vereins Stadtbild Deutschland hat eine Petition „Für einen orginalgetreuen Wiederaufbau der Altstadthäuser am Kölner Fischmarkt“ gestartet.

Darin heißt es: „Die Fachwerkhäuser Fischmarkt 1-3 (Martinswinkel) gehören zu einer der bekanntesten Stadtansichten Kölns. Sie zählen nach den schweren Kriegsschäden in der Altstadt zu den letzten verbliebenen Zeitzeugen einer Geschichtsepoche, die für Kölns Identität und Bild prägend war, dem Mittelalter.“

An vielen Stellen sei die Kölner Altstadt laut Mitteilung des Vereins bereits „gesichtslos“ geworden. Der Vorwurf: Der Kölner Stadtkonservator haben nur noch „grobe Vorgaben wie die Giebelform und das Material einer Putzfassade“ für den Wiederaufbau der Häuser gemacht.

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Wie sehen die Giebelhäuser in Zukunft aus?

Das etwa könnte dazu führen, dass die originalgetreuen Fensterfassaden so nicht mehr aufgebaut werden, sondern künftig so aussehen, wie auf der Illustration des Vereins.

Ein moderner Zweckbau der die historische Kulisse ersetzt? Ob es wirklich so kommt ist unklar. Die Centralis Immobilien GmbH hat sich als Investor bislang nicht zu den Plänen geäußert. Laut Homepage ist der Investor „spezialisiert auf die Entwicklung und Revitalisierung von Hotels und Serviced Apartments in Bestlagen im deutschsprachigen Raum“.

In der Petition heißt es: „Wir fordern vom Investor, der Centralis Immobilien GmbH aus Hamburg, das Haus äußerlich nach historischem Vorbild wiederzuerrichten. Im Inneren soll nach Möglichkeit auch das Baumaterial und der Aufbau des Hauses dem historischen Original so weit wie möglich entsprechen.“

Bislang haben über 4000 Menschen die Petition des Vereins unterzeichnet.

Altstadt Häuser: Hölzer aus dem 16. oder 18. Jahrhundert

Im Zuge von Bauarbeiten an den beiden Häusern wurde entdeckt, dass der Zustand der Häuser bedenklicher war, als zunächst angenommen. Bei der Altersbestimmung wurde deutlich, dass die Fachwerkstruktur weitaus älter ist, als bislang angenommen.

Sie stammt nicht aus der Zeit, als die Kölner Altstadt in den 1930er-Jahren grundlegend saniert wurde. Vielmehr handelt es sich vermutlich um Hölzer aus dem 16. oder 18. Jahrhundert. Eine so alte Bausubstanz an so prominenter Stelle in Köln – das war eine absolute Rarität. Dennoch waren die Häuser nicht zu retten.

Große Teile nicht zu retten

Während die Kölner Altstadt im 2. Weltkrieg weitestgehend zerstört wurde, ist die Struktur dieser bekannten Häuser also noch aus einer Zeit lange davor. Allerdings: Im Zuge der Bauarbeiten wurde auch klar, in was für einem schlechten Zustand die Häuser wirklich waren.

Verantwortlich hierfür sind „konstruktive Fehler“, die im Rahmen der Maßnahmen der 1930er-Jahre gemacht wurden. Die Folge davon: Feuchtigkeit am Holz des Fachwerkes, die zu Pilz- und Insektenbefall führte. Die bittere Nachricht: Große Teile der historischen Bausubstanz werden laut Stadt Köln nicht zu retten sein. Die Häuser mussten schließlich abgetragen werden.

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