Wer heute den Colonius (Höhe: 266 Meter) betritt, macht eine Zeitreise in das Köln der 80er und 90er Jahre. Seit über 20 Jahren ist der Kölner Fernsehturm nicht mehr für die Öffentlichkeit geöffnet: Schon seit 1994 ist das Drehrestaurant geschlossen. 1999 machte auch die Aussichtsplattform dicht.
Immerhin ist zuletzt Bewegung in die Debatte um den Colonius gekommen: Der Kölner Fernsehturm wird nämlich künftig unter Denkmalschutz gestellt. Das ist deshalb wichtig, weil es die einzige Möglichkeit ist, die Kosten für eine mögliche Wiedereröffnung zu stemmen. Unter diesen Bedingungen nämlich erhält die Stadt bei einer Sanierung Millionen Zuschüsse aus Berlin und Düsseldorf.
Laut Kölnische Rundschau würde eine Sanierung des Colonius über 40 Millionen Euro kosten. Dieses Geld könnten weder die Stadt noch ein künftiger Pächter eines Restaurants aufbringen. Bei einem denkmalgeschützten Gebäude könnten jedoch 75 Prozent dieser Kosten vom Bund übernommen werden.
Fernsehturm Colonius: Vorbild Dresden
Einen ähnlichen Weg ist zuletzt auch Dresden gegangen. Der Dresdener Fernsehturm ist ebenfalls seit Anfang der 90er-Jahre für die Öffentlichkeit geschlossen. Das Gebäude wurde nun ebenfalls unter Denkmalschutz gestellt, wodurch nun die Sanierungsmaßnahmen (Kosten hier: 25,6 Mio.) zu 50 Prozent vom Bund und zu jeweils 25 Prozent vom Freistaat Sachsen und der Stadt Dresden getragen werden.
Die Kosten in Dresden sind bereits bewilligt, seit Sommer 2021 gibt es sogar einen Betreiber. Derzeit wird ein konkreter Zeitplan für die Eröffnung ausgearbeitet. Betreiber der Fernsehtürme in Köln und Dresden ist die Funkturm GmbH.
Wie sieht es heute auf dem Colonius aus?
Wer sich schon immer mal gefragt hat, wie es heute auf dem Colonius aussieht, der sollte sich dieses Video anschauen. Es gibt einen Einblick in eine Welt, die der Öffentlichkeit heute verborgen ist.
Die Aufzüge sind bald 40 Jahre alt und das sieht man ihnen auch an. Auf der Aussichtsplattform und im Restaurantbereich dagegen sind viele Dinge noch immer ähnlich, wie vor 30 Jahren: Der Teppich, der Boden, die Lüftungsschächte vor den großen Panoramafenster.
Im ersten Video sieht man die grandiose 360-Grad-Aussicht über die ganze Stadt von der Plattform. Anhand etwa der Fußböden fühlt man sich direkt 30 Jahre zurück versetzt.
Wenn das Video nicht angezeigt wird, hier klicken.
Anzeige:Die wichtigsten Infos zum Colonius
- Höhe: 266 Meter (höchstes Gebäude in Köln)
- Baubeginn: 1978, Einweihung: 1981
- Die Turmkanzel hat drei Stockwerke. Im oberen Stockwerk sind technische Anlagen. In den unteren Stockwerken waren früher Restaurant und Aussichtsplattform.
- Die Aussichtsplattform ist seit 1999 geschlossen
- Das Drehrestaurant hat seit 1994 keinen Pächter mehr
Habt ihr ebenfalls Erinnerungen an den Colonius? Schickt uns eine E-Mail.
13 Kommentare
Andrea Radermacher
Es sollte eine Regelung geben, die deutsche und auswärtige Großindustrielle dazu verpflichtet, solche Denkmäler zu erhalten, zu sanieren, zu betreiben, mindestens aber zu unterstützen. Eine Schande, dass so Vieles verkommt bei uns im reichen deutschen Land!
Hildegard Lövenich-Melwing
Habe so schöne Erinnerungen an den Colonius ❤️
Mein Mann und ich lernten uns 1988 kennen und gingen einmal im Monat dorthin 👩❤️👨 . Wir würden es wieder tun 😅
saust
habe da noch gearbeitet als die dorint gesellschaft dort die gastro hatte war schön aber stressig da unten vorbereitung war und alles mit aufzug nach oben musste und zu karneval große besteigung der gesellschaften
Inge Schmidt
Hätte mir sehr gerne die beiden Videos angeschaut. Leider keine Chance diese zu öffnen.
Heinz Lüdert
Wir haben am 24.03.1982 die Aussichtsplattform auf dem Colonius besucht. Siehe:
https://www.youtube.com/watch?v=y-nHd_aPu1w
Da gibt es am Güterbahnhof Gereon noch keinen Mediapark!
Anonymous
Das wäre schön wenn man den Colonius wieder Besuchen könnte .Viele Kölner würden sich freuen
Anonymous
Ja, aber für so viel Geld. Weiß nicht.
Elke
Ich war vor 34 Jahren oben, da haben wir mit der Firma eine Weihnachtsfeier gehabt, war schon sehr außergewöhnlich und schön.
Guido
Alter Schwede, dass erste Video hat aber ein Hyperaktiver gedreht oder?
Die Kameraführung ist ja zum Kot…
Ich war damals noch drin, nach der Eröffnung…da kommt man sich echt in die Zeit zurück versetzt vor 🙂
Manfred Voogdc
Tut mir leid, dass jemand bei dieser seltenen Gelegenheit einen so dilettantischen Film gedreht hat. Sehr schade, dass so eine Chance vertan wurde. Trotzdem Danke für den Versuch und die Mühe.
Petra
Dem *Kameramann* war wohl schwindelig, von der nicht drehenden Plattform
Peter
Also so sieht es also im Colonius aus???
Clickbait nennt man das…
Verliebt in Köln
Hast du die beiden Videos gesehen? Da bekommt man einen sehr guten Eindruck, finden wir.