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Das Wappentier von Köln

Warum der Adler im Kölner Stadtwappen zwei Köpfe hat

Wir sehen es an vielen Orten in Köln. Als Fahne, über Türen und natürlich auch im Karneval. Das Köln Wappen ist nun wirklich jedem geläufig. Tatsächlich aber gibt es mehrere Details im Wappen, die vielleicht nicht jeder auf Anhieb weiß. Vor allem das Wappentier von Köln gibt zunächst Rätsel auf.

Weil wir es immer wieder schön und interessant finden, wissenswerte Kleinigkeiten über unsere Stadt zu erfahren, wollen wir Euch deshalb an dieser Stelle die fünf wichtigsten Details des Wappens kurz und knapp erklären.

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Kölner Wappentier: Warum gibt es Adler und Schild?

Grob unterteilt ist das Wappen in den Adler und das Schild, das das Kernwappen der Stadt bildet. Der Adler als Wappentier Kölns hat aber bis heute noch durchaus Akzeptanzprobleme bei einigen Kölnern, die das Schild als echtes Stadtwappen ansehen, das es auch schon früher gab.

Warum hat der Adler im Kölner Wappentier zwei Köpfe?

Der Adler, in dem das Kölner Stadtwappen eingefasst ist, symbolisiert den Status Köln als freie Reichsstadt. So wurden im Heiligen römischen Reich die Städte bezeichnet, die weitestgehend autonom waren. Das Wappentier von Köln hat zwei Köpfe, die für Kaiser und König stehen (der römische Kaiser war gleichzeitig der deutsche König), jeweils mit Heiligenschein, und hält Zepter und Schwert.

Der Adler geht also auf eine lange Geschichte zurück in die Zeit, bevor Napoleon Ende des 18. Jahrhunderts nach Köln kam und die Stadt umkrempelte – das Ende des Heiligen Römischen Reiches. Napoleon verlieh der Stadt unter seiner Besatzung auch ein komplett neues Stadtwappen unter anderem mit drei goldenen Bienen. Das jedoch ist heute nicht mehr gebräuchlich.

Woher kommen die Farben rot und weiß?

Rot und Weiss sind die Farben der Hanse, ein Bündnis von Kaufleuten im Mittelalter. Zahlreiche Städten waren diesem Bündnis angeschlossen, auch heute ist der Begriff noch gebräuchlich. Köln war neben Lübeck eine der Gründungsstädte.

Köln Wappen: Was bedeuten die drei Kronen?

Im Vergleich zum Wappentier von Köln erscheint das Schild etwas übersichtlicher. Die drei Kronen lassen sich für die meisten Leute am offensichtlichsten entschlüsseln: Sie stehen für die Heiligen Drei Könige, deren Gebeine im goldenen Schrein des Kölner Doms liegen und im Jahr 1164 von Mailand nach Köln gebracht wurden.

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Köln Wappen: Was bedeuten die 11 Tropfen?

Die 11 Tropfen oder Tränen (Hermelinschwänze) erinnern an die heilige Ursula. Sie war eine Tochter des Königs der Bretagne und im 5. Jahrhundert mit 10 jungfräulichen Begleiterinnen auf der Rückweg einer Pilgerreise von Rom. In der Nähe von Köln wurde sie mitsamt ihren Begleiterinnen von den Hunnen unter Attila ermordet, der die Stadt zu der Zeit belagerte.

Die Frauen weigerten sich, sich den nichtchristlichen Hunnen zu unterwerfen. In der Legende wurden aus 11 Frauen 11.000 Frauen, bzw. jede Frau hatte 1000 Begleiterinnen, die Köln durch ihren Tod der Legende nach von der Belagerung befreiten. Sie gelten außerdem als ein Symbol der Standhaftigkeit.

In der St. Ursula Kirche in der Kölner Altstadt (Ursulaplatz 24) gibt es die goldene Reliquienkammer, deren Wände aus einem menschlichen Mosaik der menschlichen Gebeine bestehen. Bevor die Gebeine der Heiligen Drei Könige nach Köln kamen, waren die Gebeine der heiligen Ursula und ihren Begleiterinnen die Pilger ein Hauptgrund, nach Köln zu kommen.

Die Clematius-Inschrift in der Kirche besagt, dass in der Kirche nur die Gebeine der heiligen Jungfrauen bestattet werden sollen – unter Androhung des Höllenfeuers. Im Chor der Kirche findet man die Ursula-Legende auf 24 Tafeln und 30 Bildern, die aus dem 15. Jahrhundert stammen.

Auf der Inschrift der Ursula-Glocke (3,6 Tonnen) der Kirche steht unter anderem (in Latein): „Heilige Ursula, dir und deiner jungfräulichen Schar empfiehlt sich, um Schutz flehend, ganz Köln. Behüte mit deinen Gefährtinnen diese Vaterstadt, die ihr mit eurem keuschen Leben und der Hingabe eures Blutes geweiht habt.“

Habt ihr Fotos von Gebäuden, etc., wo das Kölner Stadtwappen abgebildet ist? Schickt uns gerne eine E-Mail.

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16 Kommentare

  • Fritz Basseng

    Anscheinend ist Deine Tochter ein echtes Kölner Kind!

    Schöne Grüße aus der hessischen Diaspora

    Fritz Basseng

  • Stefanie Brands

    Als ich meine Tochter vor Jahren einmal fragte, ob sie wüsste, was die drei Kronen im Kölner Stadt-Wappen bedeuten, kam von ihr folgende Antwort:
    „Ich weiß es nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass es was mit Prinz, Bauer und Jungfrau zu tun hat.“

    • Fritz Basseng

      Danke bestens für den „LACHER“!

      Ist eine sehr gute Erklärung!
      Sowohl was Köln, als auch Polen angeht!

      Ha-ha-ha!!

  • Carsten Robert

    Die heilige Ursula steht auch von Christoph Columbus sehr verehrt und zu ihren Ehren hat er bei seiner Entdeckung die Jungfauen-Inseln (British Virgin Islands) in der Karibik nach ihr benannt

    Viele Grüße
    Carsten Robert
    Köln

  • Vandenbruaene Emil-Michael

    Musste lachen (Nur ein bisschen). Zwei Köpfe hatte der Adler, weil er zu viel Kölsch hatte getrunken, seinen Kopf wackelte hin und her und wusste aber nicht mehr wo Rhein und Dom war. Haben die Polen auch aber die trinken nur Schabau (Schnaps).

  • Das heilige römische Reich hat in dem Sinne nichts mit der „römischen Vergangenheit“ Kölns zu tun. Es steht im Sinne der „transaltio imperii“ in der mittelalterlichen bzw. spätmittelalterlichen Nachfolge des römischen Reiches. Bitte also nicht das „Heilige römische Reich“ mit den „Römern“ gleichsetzen.

  • Tanja Lowe

    Meinte Universitäts Professor nicht Universitätsklinik Professor LG Tanja

  • Oliver Henk

    Nach meinem Wissenstand sind die Gebeine der Drei heiligen Könige von Mailand über Düsseldorf (wo nach wir uns mit ihnen nicht verstehen) nach Köln gekommen.

    • Fritz Basseng

      Mir verstehen die Düsseldorfer eijentlich janz jut!
      Dat für uns Kölner Unbejreifliche is wohl eher dä Liebeshass der Düssel-Dörfler auf Köln un seine Einwohner!
      ÄTSCH!

      Ävver ens jet jenz anderes:
      Isch gläuv, op dem Stadtwappe is en Adlerpäärche!
      Denn woröm sin do vier Fööß ze sinn?
      Un die Köpp looren jeder en en andere Eck!

      Wie em richtige Levve!!

    • Hauke Sulzmeier

      Die Zwistigkeiten rühren von der Schlacht bei Worringen her, da die Kölner gegen die Düsseldorfer verloren.

      • woher stammt dann diese Weisheit ?
        Düsseldorf erhielt erst nach der Schlacht von Worringen Stadtrechte

        • Stephan Bruns

          Sie erhielten die Stadtrechte aus dem Grund, weil der damalige Bischof von Worringen die Unterstützung aus dem nördlich gelegenen Dorf erbeten hat, um gegen die Kölner zu bestehen. Da die Schlacht für die Kölner verloren ging, erhielten die Düsseldorfer daher die Stadtrechte verliehen…

  • P.Röttger

    St. Ursula / Kölner Wappen
    Köln wurde um 455 von den mit den Hunnen verbündeten Franken belagert und anschließend zerstört. Somit ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass die Hunnen die Reisenden ermordet haben sollen, oder jedenfalls nicht in der Nähe Kölns.
    Es kann natürlich andere Gründe gegeben haben, Ursula Köln zuzuordnen, aber jedenfalls ist es nette Folklore.
    Anderes zur damaligen Zerstörung Kölns: Mit diesem Ereignis endete die Geschichte Kölns als römische Stadt mit dazugehöriger Abwasserentsorgung. Ob die Anlagen zerstört wurden, weiß ich nicht. Jedenfalls ging das Know How verloren.
    Es dauerte bis zum 19. (!!) Jahrhundert, bis wieder eine entsprechende Infrastruktur geschaffen wurde.

    • Verliebt in Köln

      Danke für die Anmerkung. Es ist auf jeden Fall nette Folklore und eben eine Legende, die man sich erzählt, da haben Sie vollkommen recht. Herzliche Grüße!

  • Monika Erwert

    Kann es sein, dass im kölschen Wappen (insbesondere in den 11 Tränen) auch die Grundlage für den Sessions-Auftakt am 11.11. gelegt ist?
    Frage einer interessierten „Nei-Gschmeckte“ mit hohem Integrationswillen

    • Verliebt in Köln

      Das ist eine sehr gute Frage, darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht bzw. noch nicht zu recherchiert. Aber lohnt sich, das mal anzugehen.

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